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So können wir auch im Dunkeln sehen

Wie funktioniert ein Nachtsichtgerät und wofür wird es verwendet? Unsere Nachricht für Kinder.

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Nachtsichtgeräte ermöglichen es Forschern, auch bei Dunkelheit zu sehen.
Nachtsichtgeräte ermöglichen es Forschern, auch bei Dunkelheit zu sehen. © Charlie Riedel/AP/dpa

Von Lina Petry

Hast du schon mal einen Nachtspaziergang gemacht? Dann weißt du sicherlich: Das kann ganz schön aufregend sein! Wer im Dunkeln spazieren geht, der muss sich ganz auf seine Ohren verlassen. Überall knackt und knistert es. Wenn dein Spazierweg dich über Felder oder sogar durch den Wald führt, dann kannst du die Ohren besonders gut spitzen. Vielleicht hörst du dann sogar eine Fledermaus flattern oder ein Reh durchs Gebüsch hüpfen. Diese Tiere fühlen sich nämlich nachts am allerwohlsten. Schade ist nur, dass du sie nachts kaum sehen kannst! Sogar wenn der Mond leuchtet, ist es im Wald nämlich ganz schön dunkel. Und wenn du eine Taschenlampe dabei hast, dann verscheuchst du damit auch die Tiere. Sie wollen nämlich am liebsten ungestört sein._

Biologen haben daher ein ganz besonderes Gerät dabei, wenn sie nachtaktive Tiere beobachten wollen: ein Nachtsichtgerät. Diese Geräte ermöglichen es den Forschern, auch bei Dunkelheit zu sehen. Genau wie ein Fernglas werden Nachtsichtgeräte einfach vor die Augen gehalten. Sie benutzen eine besondere Technik, mit der sie das Licht verstärken. Denn obwohl unsere Augen im Dunkeln nichts mehr sehen können, ist meist trotzdem noch ein bisschen Licht da. Sogar im Wald spenden Mond oder Sterne noch ein bisschen Helligkeit. Eine Metallscheibe im Nachtsichtgerät fängt diese Lichtstrahlen auf. Durch das Metall wird das Licht in winzig kleine Teilchen umgewandelt. Diese Teilchen heißen Elektronen. Die Elektronen werden dann durch einen Kanal zu einer zweiten Scheibe geleitet. Im Kanal passiert jetzt etwas ganz Besonderes: Die Elektronen vermehren sich! Wenn sie auf die Kanalwand prallen, dann spaltet sich ein Elektron in zwei Elektronen auf. Das kannst du dir wie bei einem Wassertropfen vorstellen: Prallt er auf den Boden, zerspringt er in viele kleine Tröpfchen.

Am Ende des Kanals sind so aus einem Elektron ganz viele neue entstanden. Die werden dann durch eine zweite Scheibe wieder in Licht umgewandelt. Und da am Ende des Kanals mehr Elektronen ankommen, gibt es natürlich auch mehr Licht. Das hilft unserem Auge dabei, besser zu sehen. Wenn du also ein Nachtsichtgerät zu deinem Spaziergang mitnimmst, kannst du damit tolle Tiere beobachten – ganz ohne sie zu erschrecken.

>>> Dieser Text stammt aus unserer Kinderzeitung Kruschel. Jetzt Kruschel testen: Für Ihre Kinder, Enkel oder andere zwischen 6 und 11 in Ihrer Familie. Testen Sie jetzt kostenlos Kruschel, die Kinderzeitung vier Wochen lang. Zur Anmeldung gelangen Sie hier. <<<