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Im Einsatz gegen den Durst

Die Radebeuler Getränkehändler von Flack & Schwier investieren gehörig und planen für die fünfte Generation des Familienunternehmens.

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© Arvid Müller

Von Peter Redlich

Radebeul. Vor 15 Jahren titelte die SZ über der Familiengeschichte des Radebeuler Unternehmens Flack & Schwier: 100 Jahre gegen den Durst. Mittlerweile existiert die Firma 115 Jahre. Und die Führungsmannschaft um Birgit, Olaf und Uwe Zach schickt sich an, alles für die dann fünfte Generation mit Sohn Alexander vorzubereiten.

Birgit Zach als Kind mit ihrem Großvater auf dem Hof.
Birgit Zach als Kind mit ihrem Großvater auf dem Hof. © privat
Der Hof ist heute zu großen Teilen überdacht und mit einer modernen Photovoltaikanlage versehen ist. Mit dieser Stromversorgung der Firma gehören die Zachs zu den Vorreitern in der Stadt.
Der Hof ist heute zu großen Teilen überdacht und mit einer modernen Photovoltaikanlage versehen ist. Mit dieser Stromversorgung der Firma gehören die Zachs zu den Vorreitern in der Stadt. © Arvid Müller

Jedenfalls haben die Zachs gerade eine gehörige sechsstellige Summe an dem Standort investiert, wo die Firmengeschichte an der Hoflößnitzstraße 3 vor eben 115 Jahren mit einem Holz-und Kohlehandel als Fuhrunternehmen begann. Modernisiert wurde mit einheimischen Handwerksfirmen. Die Halle mit dem Getränkeangebot ist komplett saniert und mit einer neuen Decke versehen worden. Helle LED-Leuchten bringen gleichmäßiges Licht in den Raum.

Der Kunde hat hier eher das Gefühl, in einen Schauraum zu kommen, statt durch Gänge hasten zu müssen und seine Kästen zusammenzusuchen. Eine Wand zeigt Fotografien aus der Firmengeschichte, deren Motive auch auswechselbar sind. Rustikale Tische sind aufgestellt. „Wir wollen hier Verkostungen von einheimischen Weinen und andere kleinere Veranstaltungen durchführen“, sagt Birgit Zach.

Die Getränke sind nach Themen zusammengestellt. Es gibt einen großen Weinbereich. An die verschiedenen Wasser wird noch geschrieben, welches woher kommt und wofür es gut sein kann. Neben den Gins stehen die passenden Tonics in allen Varianten.

Anschließend an den großen Verkaufsraum, der rund 240 Quadratmeter umfasst, ist das neue Lager auf etwa der Hälfte der Fläche entstanden. Früher war das über den Hof. Umständlich und aufwendig für die Mitarbeiter.

Das Auffälligste am neuen Gebäudekomplex ist das etwa 200 Quadratmeter große Vordach. Darunter können nicht nur die durstigen Kunden vorfahren und ihre Kästen trockenen Fußes ein- und ausladen. Auf dem Dach befindet sich auch eine nagelneue Photovoltaikanlage. „Im Winter wird damit geheizt, im Sommer die Klimaanlage, die in die Decke auch neu eingebaut ist, mit Strom versorgt“, so Birgit Zach.

Die Firmenchefin kann sich auch noch vorstellen, auf dem Hof eine Elektroladestation zu installieren. Vielleicht helfen dabei die Stadtwerke. Damit wäre dann am Altsitz von Flack & Schwier das schon vollzogen, was am heutigen Hauptsitz an der Niederwarthaer Straße in Naundorf begonnen wurde.

Dort starteten die Zachs im vorigen Jahr mit dem ersten Elektroauto. Geplant ist auch die Lkw-Flotte Stück für Stück in der Zukunft umzurüsten. Betankt würden die Lastwagen künftig mit Strom aus einer Photovoltaikanlage, die bereits geplant, aber noch aufs Dach der großen Halle in Naundorf montiert werden soll.

In der Halle und am Eingang sollen in den nächsten Wochen, in Zusammenarbeit mit der Radebeuler Firma Kriesten, große Flachbildschirme aufgestellt werden. Draußen, um den Kunden die neuesten Angebote zu offerieren. Drinnen, um ihm zu bestimmten Getränken Informationen, etwa zu Herstellung und Zusammensetzung, anzubieten. Wahrscheinlich ist der Getränkehof an der Hoflößnitzstraße im Kreis Meißen mit all den Neuerungen nicht nur der Modernste, sondern auch der Schönste. Die Zachs wollen damit Vorbereitungen treffen, dass auch die nächste Generation in der Familie für das Fortbestehen gut gerüstet ist. Und die 38 Mitarbeiter einen sicheren Job haben.

Im Juni, so kündigt Birgit Zach an, soll es anlässlich der 115 Jahre des Bestehens ein Hoffest mit einem Tag der offenen Tür geben.