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Im Juni startet Tunnelabriss am Neustädter Markt

Trotz aller Widerstände soll Dresdens letzter Fußgängertunnel verschwinden. Zwar wird im nächsten Stadtrat noch einmal über eine Petition zum Erhalt debattiert. Die Abrissvorbereitungen sind jedoch bereits in vollem Gange.

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© Archivbild: André Wirsig

Trotz aller Widerstände soll Dresdens letzter Fußgängertunnel verschwinden. Beim Hochwasser im Juni 2013 war er überflutet worden. Seitdem ist er mit Zäunen abgesperrt. Zwar wird im nächsten Stadtrat noch einmal über eine Petition zum Erhalt debattiert. Das Gremium hatte vor einem Jahr für das Tunnel-Aus votiert. Die Abrissvorbereitungen sind jedoch bereits in vollem Gange. „Die Arbeiten sollen im Juni 2016 beginnen und dauern voraussichtlich fünf Monate“, erläutert Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) in einer Antwort auf eine Anfrage von Jacqueline Muth. Die Stadträtin von den Linken hofft, das Verfüllen des Tunnels noch verhindern zu können.

Aber seit zwei Monaten steht das Geld dafür bereit. Bund und Freistaat haben knapp 657 000 Euro aus dem Aufbauhilfefonds 2013 zur Verfügung gestellt, so Hilbert. Damit sind 100 Prozent der Kosten gedeckt. Jetzt wird der Bauauftrag öffentlich ausgeschrieben werden. Beim Baubeginn werden zuerst die oberirdischen Tunnelmauern und die Rampen am Neustädter Markt und vorm Blockhaus abgebrochen. Der Zugang auf der anderen Seite soll jedoch erhalten bleiben, da unklar ist, wie es weitergeht. Dort spielen unter anderem mögliche Planungen für ein neues Narrenhäusel eine Rolle, hatte kürzlich Straßenbauamtschef Reinhard Koettnitz erklärt.

Nach dem Abbruch wird der Tunnel so wie am Pirnaischen Platz verdämmt. Zuerst errichten Maurer Ziegelwände, mit denen Abschnitte unterteilt werden. So wird die Stabilität im Untergrund gesichert. Über Löcher in der Tunneldecke füllen die Bauleute dann Porenleichtbeton in den Tunnel, der – falls erforderlich – später problemlos weggebaggert werden kann.

Die von OB Hilbert genannten fünf Monate sind nur für die Abbruch- und Verfüllarbeiten nötig. Letztlich soll aber noch ein zweiter Überweg auf der Köpckestraße gebaut werden. Dabei ist es nötig, die Hochbeete auf der Seite der Augustusbrücke teilweise zu beseitigen. Mitte nächsten Jahres sollen alle Arbeiten beendet sein. (SZ/phi)