Niesky
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Im Städt’l leuchten Herrnhuter Sterne

Vereine und die Kirche sorgen für einen Weihnachtsmarkt der Vielfalt in Nieder Seifersdorf. Und das alles im Ehrenamt.

Von Steffen Gerhardt
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In Vorbereitung des Weihnachtsmarktes sorgen die Frauen vom Heimatverein Nieder Seifersdorf auch für die Dekoration im Städt’l.
In Vorbereitung des Weihnachtsmarktes sorgen die Frauen vom Heimatverein Nieder Seifersdorf auch für die Dekoration im Städt’l. © Heimatverein Nieder Seifersdorf

Den Schlitten wird der Weihnachtsmann wohl auch in diesem Jahr im Schuppen lassen. Denn für das Wochenende ist bisher kein Schnee angekündigt. Zum ersten Adventwochenende öffnet der Nieder Seifersdorfer Weihnachtsmarkt als einer der ersten im Nieskyer Umland. Im vergangenen Jahr fuhr der Weihnachtsmann mit einem schneeweißen Pkw vor. Mal sehen, was er sich in diesem Jahr einfallen lässt, wenn kein Schnee liegen sollte. Wie der Rotberockte ankommen wird, das soll aber bis zu seinem ersten Auftritt am Sonnabend noch ein Geheimnis bleiben.

Jedenfalls ist der Weihnachtsmann in seinem wahren Leben ein Mitglied des Heimatvereins Nieder Seifersdorf. Und dieser ist seit drei Wochen mit der Vorbereitung des Marktes beschäftigt. Inzwischen ist das die 29. Auflage, die der Markt im Städt’l erlebt. Seit drei Jahren ist Matthias Lehmann für das Organisatorische zum Weihnachtsmarkt zuständig. Er verweist darauf, dass die Vorbereitung nur von Ehrenamtlichen bewerkstelligt wird. Diese sind nicht nur im Heimatverein organisiert, auch die Radsportler und die Feuerwehrleute helfen tatkräftig mit. „An drei Sonnabenden haben wir uns zum Aufbau getroffen, 15 bis 20 Leute waren immer gekommen“, berichtet Matthias Lehmann. Viele Hände sind notwendig, um nicht nur die Holzbuden aufzubauen, sondern auch das Städt’l zu schmücken, Märchenfiguren aufzustellen und für Strom und damit Licht an den Ständen zu sorgen.

Ausstellung in der Dorfkirche

Den ersten Hinweis auf den Nieder Seifersdorfer Weihnachtsmarkt gab es bereits am Buß- und Bettag. „Das ist der Tag, an dem wir Frauen immer den Weihnachtsmann anziehen“, erklärt Roselies Nitsche. Dabei ist nicht der Weihnachtsmann gemeint, der die Marktbesucher erfreuen wird, sondern „der Dicke“ an der Hauptstraße. Die Agrargenossenschaft des Ortes stellt jedes Jahr zwei Strohballen an der Einfahrt zum Städt’l hin, die anschließend von den Frauen zu einem roten Weihnachtsmann verwandelt werden.

Nicht nur der Weihnachtsmann, der gesamte Markt ist das Gemeinschaftswerk vieler Nieder Seifersdorfer. Da spielt auch das Alter keine Rolle, erzählt Roselies Nitsche. „Unsere 84-jährige Frau Hieronymus ist bei jedem Aufbau dabei und bringt uns mit ihrem Elan stets zum Staunen.“

Staunen sollen am Wochenende auch die Besucher. Denn neben den Vereinen engagiert sich auch die Kirchgemeinde an dem traditionellen Weihnachtsmarkt. So ist auch an diesem Wochenende eine Ausstellung in der Dorfkirche zu sehen. Sie zeigt die Vielfalt an Größen und Farben der Herrnhuter Sterne. Aber nicht nur diese werden ausgestellt. Die Frauen vom Heimatverein haben ebenfalls Sterne gebastelt, die die Ausstellung ergänzen werden. Somit werden mehr Sterne in der Kirche leuchten als am nächtlichen Himmel, der voraussichtlich bedeckt sein wird. In der Kirche erklingt am Sonnabend ein Adventskonzert und am Sonntag das Weihnachtskonzert. Ebenso wird das Pfarrhaus geöffnet sein und kleine sowie große Besucher zum Basteln einladen.

Natürlich darf ein Weihnachtsbaum auf so einem Markt nicht fehlen. Das ist Aufgabe von Jochen Becker, dem Baumfachmann aus dem Heimatverein. Er ist auch zuständig für das Dekorieren des Marktes mit kleinen Weihnachtsbäumen. Damit alles ein schönes Bild ergibt, lässt er auch mal die aufgestellte Bühne umrangieren, heißt es aus dem Heimatverein.

Programm zum Markt

Sonnabend: Ab 14 Uhr Markttreiben, 15.30 Uhr Weihnachtsprogramm der Grundschule, 16 Uhr kommt der Weihnachtsmann, 16.30 Uhr spielen die Heideländer, 18 Uhr Adventskonzert in der Kirche mit dem Kirchenchor.

Sonntag: 14.30 Uhr Auftritt des Chores „Heidespatzen“, 15.30 Uhr, Weihnachtsprogramm für Kinder, 16.15 Uhr Musik von der Feuerwehrblaskapelle Melaune, 17 Uhr Turmblasen, 17.10 Uhr Weihnachtskonzert in der Kirche. An beiden Tagen Ausstellung in der Heimatstube, Geschichten von der Märchentante, Plätzchenbacken.

Straßensperrung: Von Freitag, 8 Uhr, bis Montag, 12 Uhr, ist die Straße durch das Städt’l voll gesperrt.

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