Bautzen. Die Nase tropft, der Hals kratzt, das Fieber steigt. Der Weg zum Arzt ist unvermeidlich: Immer öfter holen sich die Arbeitnehmer im Landkreis Bautzen eine Krankschreibung. Das zeigt der aktuelle Bericht der Krankenkasse Barmer. Demnach stieg der Krankenstand von 5,4 im Jahr 2017 auf 5,6 in 2018. Das bedeutet: An einem durchschnittlichen Kalendertag waren im Landkreis Bautzen von 1 000 Beschäftigten immerhin 56 arbeitsunfähig. Damit liegt die Region bei den Fehltagen leicht über dem Durchschnitt. Sachsenweit ermittelte die Barmer im Jahr 2018 einen Krankenstand von 5,4. Am seltensten fehlten die Menschen in der Stadt Dresden. 47 Kranke verzeichnen die Statistiker dort.
Hauptursache für den Anstieg der Fehltage im Kreis Bautzen war die Grippe- und Erkältungswelle Anfang 2018. Gestiegen sind aber auch die Fehltage aufgrund von psychischen Erkrankungen. „Wir müssen die Sensibilität in den Unternehmen für psychische Erkrankungen der Beschäftigten weiter fördern“, sagt Susann Wehle, Regionalgeschäftsführerin der Barmer in Bautzen. Sie erklärt weiter: Führungskräfte sollten mehr auf Verhaltensauffälligkeiten der Mitarbeiter achten, sie zeitig und einfühlsam ansprechen, damit ihnen schnell geholfen werden kann.
Der aktuelle Report der Krankenkasse beinhaltet aber auch eine gute Nachricht. So haben in der Region Bautzen die Fehltage aufgrund von Rückenbeschwerden deutlich abgenommen. Im Vergleich zum Vorjahr wurde in der Diagnosegruppe „Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems“ je 100 Beschäftigen 40 Fehltage weniger registriert. „Zwar sorgen Rückenbeschwerden noch immer für die meisten Fehlzeiten im Beruf. Die Maßnahmen von betrieblicher Gesundheitsförderung scheinen aber zu wirken“, erklärt Susann Wehle. Auch wachse das Bewusstsein, mehr Bewegung in den persönlichen Alltag zu integrieren.
Die Barmer Krankenkasse zählt im Landkreis Bautzen etwa 26 000 Versicherte. Das heißt, die Ergebnisse aus dem Report gelten für einen kleinen Teil der etwa 100 000 Beschäftigten in der Region.