Leipzig - Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, mussten 73 Menschen vom Arzt behandelt werden. Nach den bisherigen Recherchen sind vergleichbare Fälle weder aus Deutschland noch Europa bekannt. Die Ermittler gehen davon aus, dass sich immer noch mit Blei versetzter Stoff im Umlauf befindet. Optisch seien die kleinen Partikel nicht zu erkennen, hieß es. Die Behörden hatten vor gut drei Wochen erstmals über die Gefahr informiert. Damals waren 19 Menschen erkrankt.

Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln gegen Unbekannt wegen gefährlicher Körperverletzung und illegalen Handels mit Betäubungsmitteln. Sie riefen Konsumenten erneut zur Vorsicht und Mithilfe auf. Bei den bislang Betroffenen seien Werte von mehr als 2000 Mikrogramm Blei pro Liter im Blut festgestellt worden. Der Normalwert liegt bei etwa 100 Mikrogramm.

Bislang haben den Angaben zufolge 229 Menschen das Angebot des Leipziger Gesundheitsamtes genutzt und ihr Blut prüfen lassen. Davon liegen bislang 177 Analysen vor. In diesem Zusammenhang wurden laut Polizei die weiteren 97 Fälle bekannt. (dpa)