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In Bautzen entsteht ein Apothekergarten

Vor 200 Jahren wurde der Begründer der Pharmakologie in Bautzen geboren. Das Jubiläum gab den Anstoß für eine neue Initiative der Stadtbegrüner.

Von Carmen Schumann
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Ines Rößler (l.) und Sylvia Janze stehen in den Startlöchern: Am 14. März sollen für den neuen Apothekergarten an der Bautzener Michaeliskirche in die Erde kommen.
Ines Rößler (l.) und Sylvia Janze stehen in den Startlöchern: Am 14. März sollen für den neuen Apothekergarten an der Bautzener Michaeliskirche in die Erde kommen. © Carmen Schumann

Bautzen. Noch warten die frisch angelegten Beete an der Bautzener Michaeliskirche auf ihre Bepflanzung. Dort, wo bisher nur eine Rasenfläche war, soll ein Apothekergarten entstehen. Auf diese Idee ist die Bürgerinitiative „Stadtbegrüner“ gekommen. Nachdem die Gruppe bereits 2018 zwischen Michaeliskirche und Mühltor einen Kräuter- und Naschgarten angelegt hat, soll dieser nun um den Apothekergarten erweitert werden.

Anlass für die Überlegungen der Stadtbegrüner war der Geburtstag von Rudolf Richard Buchheim, der sich am 1. März zum 200. Mal jährte. Er gilt als der Begründer der experimentellen Pharmakologie. Buchheim wurde in der Bautzener Schloßstraße 11 geboren, wo bereits 1967 ihm zu Ehren eine Plakette angebracht wurde. Die heutigen Besitzer nannten das Gebäude zudem „Haus Buchheim“.

Klostergärten besucht

Vor 200 Jahren arbeitete man, wie auch schon in den Jahrhunderten zuvor, bei der Heilung von Kranken viel mit Pflanzen. Daran wollen die Stadtbegrüner erinnern. Sylvia Janze, die Inhaberin der Stadtapotheke, und ihre Mitarbeiterin Ines Rößler kennen sich mit Arzneipflanzen bestens aus. Deshalb fühlen sie sich für den Apothekergarten federführend verantwortlich. Ines Rößler besuchte in letzter Zeit verschiedene Klostergärten, um sich darüber zu informieren, wie diese angelegt sind und welche Pflanzen dort wachsen. Zusammen mit der Architektin Cornelia Barth entwarfen die Frauen einen Lageplan für den künftigen Apothekergarten.

Darin wird es elf Beete geben, die in der Mitte durch einen Weg getrennt werden, der auch behindertengerecht sein soll. Auf jeder der Beetflächen werden Pflanzen angeordnet, die gegen ein bestimmtes Krankheitsbild helfen, beispielsweise gegen Atemwegserkrankungen, Herz-, Kreislauf- oder Rückenbeschwerden. Ein Feld enthält Pflanzen zur Aromatherapie.

Anpflanzaktion am 14. März

Die benötigten Pflanzen werden hauptsächlich von den Mitgliedern der Bürgerinitiative zur Verfügung gestellt. Eigentlich sollte bereits am 7. März eine Pflanzaktion starten. Doch da die Beetbegrenzungen aus Granit noch nicht eingetroffen waren, wurde das Anpflanzen auf den 14. März verschoben. Bereits am 29. Februar hatten die Stadtbegrüner bei strömendem Regen die alte Grasnarbe entfernt und Mutterboden aufgebracht. Sylvia Janze und Ines Rößler freuen sich, dass sie mit ihrer Initiative überall offene Türen einrannten. Zum Beispiel bei Baubürgermeisterin Juliane Naumann und beim Rotary-Club, der den Stadtbegrünern finanziell unter die Arme greift. Außerdem wurde ein Antrag auf Bürgergeld gestellt. Das betreffende Grundstück gehört der Stadt. Aber auch Andreas Höhne, Pfarrer der Michaeliskirche, freut sich sehr über die Idee.

Mit dem Apothekergarten könne nicht nur ein Beitrag zur Information über nützliche Arzneipflanzen für große und kleine Bautzener geleistet werden, denken die beiden Apothekerinnen. Die Pflanzen sollen nämlich beschriftet und sogar zusätzlich mit einem QR-Code für weiterführenden Information versehen werden. Insekten wie Bienen und Hummeln werden sich sicher über das zusätzliche Nahrungsangebot freuen. Da der Apothekergarten nach Süden ausgerichtet ist, hoffen die Initiatoren, dass sich im Sommer immer jemand findet, der die Beete gießt. Kannen werden dazu bereitstehen.

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