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In der Zick-Möbelhalle könnten Karts rollen

Ronny Melkus, der bis vor Kurzem die Kartbahn in der Windbergarena in Freital betrieb, zeigt Interesse an dem Objekt in Taubenheim.

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Von Dieter Hanke

Noch ist nichts entschieden, aber zumindest gibt es für die seit Jahren leer stehende Halle des einstigen Möbelimperiums Zick in Taubenheim in der Gemeinde Triebischtal Hoffnung auf eine Nutzung. Ronny Melkus, der Sohn des früheren DDR-Autorennfahrers Ulrich Melkus (1950-1990), hat Interesse an dem Objekt. Möglicherweise könnte dort eine Kartbahn entstehen. „Ich habe mir das Gebäude und das Gelände angeschaut, auch mit dem Käufer des Areals gesprochen“, sagt der 37-Jährige.

„Wir sind jetzt weiter in Kontakt“, so Melkus. Es sei auch möglich, dass angrenzende Flächen der Halle mit einbezogen werden, sagt er weiter. Wenn das Projekt konkreter wird, müssten dann mit den Behörden die Voraussetzungen geklärt werden, was zum Beispiel die Lärmbelastung und andere baurechtliche Bedingungen anbetrifft, bemerkt der Dresdner.

Ronny Melkus war bislang Geschäftsführer der Kartbahn in der Windbergarena in Freital gewesen. Diese ist seit 1. September 2011 nach fünfjährigem Betrieb geschlossen. Das Areal wird zurzeit abgerissen, da die Stadt Freital dort für 3,5 Millionen Euro einen Gewerbepark schaffen will. Kartbahnbetreiber Melkus, dessen Mietvertrag noch bis 2014 läuft, wurde abgefunden.

Keine Bahn in Freital-Burgk

Zwischenzeitlich war auch im Gespräch, dass Melkus mit seiner Kartbahn ein neues Zuhause im ehemaligen Real-Markt in Freital findet. Das Objekt in Freital-Burgk mit seinen 5 500 Quadratmetern steht seit Februar 2010 leer. „Diese Sache hat sich aber zerschlagen. Es kam zu keinem Ergebnis mit den Eigentümern“, sagt Melkus, der gelernter Kfz-Mechaniker ist. Wie er sagt, seien noch weitere Objekte in der Auswahl, wohin er mit seiner Kartbahn umziehen könnte.

Triebischtals Bürgermeister Dieter Schneider (parteilos) begrüßt es, wenn wieder Leben in die Möbelbrache Zick in Taubenheim einziehen würde. „Das Areal steht schon seit Längerem leer, wird dadurch nicht besser“, sagt er. Allerdings müssten in Sachen Kartbahn alle Bedingungen genau geprüft werden. „In der Nähe gibt es ein Wohngebiet. Da ist die Lärmbelastung ein wichtiges Kriterium“, sagt er. Für das Gelände bestehe auch kein Baurecht mehr, es müsste neu beantragt werden. „In einem Bebauungsplan sollten dann alle Bedingungen geklärt werden, damit es zu keinem Ärger mit den Anliegern kommt“, bemerkt der Triebischtaler Bürgermeister.

Für Andreas Uhlmann, Bauhofleiter der Gemeinde Klipphausen und Chef des Röhrsdorfer Motorsportvereins, ist die Absicht von Ronny Melkus eine interessante Sache. „Kartfreunde in der Umgebung würden so ein Projekt sicher begrüßen. Dieses wäre eine gute Bereicherung in der Region“, sagt er. Allerdings sollte die Bahn nicht nur für das Training ausgelegt werden, sondern auch für den Wettkampfbetrieb. „Schließlich muss sich das Ganze auch für den Investor lohnen“, sagt Uhlmann.

Für Röhrsdorfer von Vorteil

Der MSV Röhrsdorf ist seit vielen Jahren erfolgreich im Kartsport, hat auch schon mehrere Sachsenmeister in dieser Sportart gestellt. „Wenn eine solche Bahn entstehen sollte, dürfte die allerdings nicht zu eng sein. Für uns Röhrsdorfer wäre das von Vorteil, da wir bislang nur auswärts trainieren können“, sagt er und weist aber auch auf die bauliche Voraussetzungen und möglichen Umweltbelastungen bei so einem Vorhaben hin.