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Schnelles Netz für Dipps

Seit letztem Frühjahr hat die Telekom Leitungen gebaut. Die Ersten können jetzt davon profitieren.

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© Frank Baldauf

Von Franz Herz

Dippoldiswalde. Für uns ist die Internetanbindung eine Frage der Schnelligkeit bei der Arbeit, sagt Axel Ruhsam. Er ist Geschäftsführer der „Ruhsam + Ullrich Architekten Ingenieure GmbH“ mit acht Mitarbeitern in Dippoldiswalde und zwei in Dresden. Die Dresdner Kollegen arbeiten über die Computerserver in Dippoldiswalde – und bisher ist das manchmal quälend langsam. „Es kommt vor, dass die Kollegen etwas schreiben, und man sieht es erst mit einigen Sekunden Verzögerung auf dem Bildschirm. Das ist kein Arbeiten“, sagt Axel Ruhsam. Das liegt daran, dass der Internetanschluss des Unternehmens an seine Grenzen gelangt. Andere Dinge, beispielsweise wenn das Büro einen Plan an einen Baubetrieb über das Internet schickt, funktionieren. „Es dauert dann halt ein wenig länger, aber das ist unproblematisch“, sagt Ruhsam. „Schwierig wird es, wenn wir in Echtzeit arbeiten müssen.“

Grund für das schnelle Netz ist der Internetausbau in der Kernstadt, für den Thomas Irrgang (v.l.) von der Telekom, OB Jens Peter und Telekom-Vertriebsmanager Kai Gärtner den Startknopf gedrückt haben.
Grund für das schnelle Netz ist der Internetausbau in der Kernstadt, für den Thomas Irrgang (v.l.) von der Telekom, OB Jens Peter und Telekom-Vertriebsmanager Kai Gärtner den Startknopf gedrückt haben. © Frank Baldauf

In der Innenstadt von Dippoldiswalde sollte diese Schwierigkeit jetzt aber behoben sein. Am Dienstag hat die Telekom das schnelle Internet in Dippoldiswalde gestartet. Vor einem knappen Jahr haben die ersten Arbeiten für den Ausbau begonnen. In der Zwischenzeit sind 15 Verteilerkästen mit neuer Technik ausgerüstet und sechs Kilometer Glasfaserkabel verlegt worden. Am Dienstagmittag haben sich der Dippoldiswalder Oberbürgermeister Jens Peter (Freie Wähler), Kai Gärtner, Regionalmanager der Deutschen Telekom, und Thomas Irrgang, der bei der Telekom für die Bauarbeiten verantwortlich ist, vor dem Kulturzentrum Parksäle getroffen zum symbolischen Knopfdruck für das schnelle Internet in der Kernstadt.

Zur gleichen Zeit waren schon Techniker der Telekom in Dippoldiswalde unterwegs, die an den Kabelverzweigern die ersten Kunden an das schnelle Netz geschaltet haben. Bisher hat die Telekom in Dippoldiswalde über die DSL-Technik höchstens 16 Megabit pro Sekunde anbieten können. Jetzt ist es möglich, mit 100 Megabit pro Sekunde Daten aus dem Internet zu empfangen. Und die Technik ist schon für das sogenannte Supervectoring vorbereitet. Das ermöglicht bis zu 250 Megabit pro Sekunde. Die Telekom hat in Deutschland begonnen, das zu installieren, und es wird auch nach Dippoldiswalde kommen, versprach Gärtner. Einen genauen Termin sagte er dafür aber nicht.

In vielen Ortsteilen der Stadt sind die Wünsche kleiner, aber nicht weniger sehnlich. Darauf wies Marko Strzebin hin, der ein Fachgeschäft für Computertechnik in Dipps betreibt. „Die eigentlichen Problemgebiete sind ja Orte wie Reichstädt, Hennersdorf oder Sadisdorf“, sagte er. Dort sind teilweise nicht einmal normale DSL-Anschlüsse mit ordentlichem Tempo möglich. Wann kommt hier der Breitbandausbau? Das hängt von der Vorwahlnummer ab. Wer im Ortsnetz Dippoldiswalde mit der 03504 wohnt, bekommt dieses Jahr noch schnelles Internet. Die Planung dafür liegt in den letzten Zügen. In Kürze wird der Bau beginnen. 18 Kilometer Glasfaser werden verlegt und 2 600 Haushalte angeschlossen, informierte Thomas Irrgang von der Telekom.

In den Ortsteilen mit der Vorwahl 035052 wird der Ausbau 2019 folgen. Das ist vorwiegend die ehemalige Gemeinde Schmiedeberg. Genaue Termine nennt die Telekom jetzt noch nicht. Aber der Oberbürgermeister geht davon aus, dass 2019, spätestens in den ersten Monaten 2020 ganz Dippoldiswalde an schnelles Internet angeschlossen ist. Das Ingenieurbüro Ruhsam und Ullrich hat vor Kurzem einen Vertrag für eine schnellere Datenleitung abgeschlossen und erwartet, dass damit künftig die Arbeit spürbar flotter von der Hand geht. Ähnliche Möglichkeiten haben jetzt alle Gewerbetreibenden und Einwohner der Dippoldiswalder Innenstadt. „Der Ausbau in der Kernstadt ist jetzt der erste Schritt. Die Ortsteile sind nicht vergessen. Dort gehen die Arbeiten weiter“, sagte Peter.