Kamenz
Merken

In Kamenz wächst das Fernwärme-Netz

Die Ewag setzt auf höhere Energieeffizienz und investiert weitere zwei Millionen Euro. Start war an der Jan-Skala-Straße.

Von Frank Oehl
Teilen
Folgen
Die neue Fernwärmeleitung für den kleinen Wohnblockstandort an der Jan-Skala-Straße in Kamenz gehen zügig voran. Der Garagenkomplex (rechts im Bild) kann derzeit nicht genutzt werden. Die Anwohner wissen Bescheid.
Die neue Fernwärmeleitung für den kleinen Wohnblockstandort an der Jan-Skala-Straße in Kamenz gehen zügig voran. Der Garagenkomplex (rechts im Bild) kann derzeit nicht genutzt werden. Die Anwohner wissen Bescheid. © René Plaul

Kamenz. Die Lessingstadt und die Ewag Kamenz sind Vorreiter in Sachen erneuerbare Energien. Seit reichlich einem Jahr werden die beiden Heizkraftwerke in der Friedensstraße und in der Christian-Weißmantel-Straße auf Kraft-Wärme-Kopplung umgestellt. Dabei kommen auch vermehrt nachwachsende Rohstoffe zur Geltung (die SZ berichtete). Um die bedeutende Investition auch in höhere wirtschaftliche Effizienz umzumünzen, wurde nach weiteren Abnehmern der modern erzeugten Fernwärme Ausschau gehalten.

An der Jan-Skala-Straße in der Nähe der Steinberge wurde man schnell fündig. Der kleine Neubauwohnstandort kommt noch in diesem Jahr an das große Fernwärmenetz. Die Arbeiten haben bereits begonnen. Mit der derzeit gebauten Trasse, die eine Länge von etwa 800 Metern hat, werden die 160 Wohnung in den Blöcken der Jan-Skala-Straße und das Altenpflegeheim in der Jesauer Str. 37a angeschlossen, und weitere Anschlüsse werden möglich sein. Die Verbundleitung wird von der Kreuzung Weißmantelstraße/Feldweg zu den Steinbergen bis zum Garagenkomplex geführt. Bis zum 16. August ist deshalb die Zufahrt zum Komplex vollständig gesperrt. Die Garagennutzer sind hierüber informiert und parken ihre Fahrzeuge solange woanders. Weiter geht der Bau danach auf dem Feld hinter dem ehemaligen Pflegeheim zum altersgerechtes Wohnhaus des ASB und dann im Feldweg zu den „Steinbergen“ zwischen dem Ex-Pflegeheim und dem Garagenkomplex an der Weißmantelstraße. Dieser Feldweg wird dann vom 1. September bis 15. Oktober voll gesperrt sein. Insgesamt werden hier etwa 500 000 Euro ausgegeben.

Neue Verbundleitung

Danach erfolgt zwischen dem Standort der Altglas- und Papiercontainer an der Jesauer Straße bis zum Grundstück Nr, 40 die Verlegung der Fernwärmeverbundleitung im Fußweg. Dieser Weg wird nach der Verlegung der Trasse wieder in den jetzigen Zustand versetzt. Ewag-Vorstandschef Torsten Pfuhl: „Natürlich werden bei den Arbeiten die am Rand stehenden Bäume jederzeit geschützt.“ Die vor einigen Jahren asphaltierte Jesauer Straße bleibe vom Bau völlig unberührt. „Wir sichern zu, dass alle betroffenen Grundstückseigentümer regelmäßig über den Bauablauf ins Bild gesetzt sind.“ Bereits ab 15. Oktober soll die Fernwärme dann entweder von der Weißmantelstraße oder von der Friedensstraße kommen. Das alte, ölbetriebene Heizwerke an der Skalastraße wird dann stillgelegt.

Möglich zügig danach soll auch die zweite Ausbaustufe des neuen Fernwärmenetzes zünden. Dabei geht es um eine neue Verbundleitung von der Kreuzung Saarstraße/Jesauer Feldweg bis hin zum künftigen Schulstandort des Gotthold-Ephraim-Lessing-Gymnasiums an der Henselstraße sowie bis zum Westlausitzer Therapiezentrum auf der Oststraße. Diese Trasse wird etwa 1050 Meter lang sein – davon etwa 350 Meter im Jesauer Feldweg und etwa 700 Meter in der Oststraße. Die Investitionskosten hier betragen auch aufgrund des für das Gründerzeitviertel typischen, deutlich schwierigeren Baugrundes etwa 1,5 Millionen Euro. Auch hier, so Vorstandschef Pfuhl, seien weitere private Anschlüsse möglich. „Es gibt schon Anfragen. Für Hauseigentümer, die in den 90er Jahren ihre Heizkessel aufgebaut habe, die jetzt erneuert werden müssten, gäbe es damit eine viel günstigere Alternative.“

Nähere Infos: Ewag Kamenz, Tel. 03578 / 377 0