Partner im RedaktionsNetzwerk Deutschland
Merken

In Oberbärenburg brannte ein Wohnhaus

Der Bewohner konnte sich vor dem Feuer in Sicherheit bringen. Die Feuerwehr kämpfte stundenlang – mit Flammen und Müll.

Teilen
Folgen
NEU!

Von Mandy Schaks

Donnerstagnacht hat es in Oberbärenburg in einem Einfamilienhaus am Hinterbärenburger Weg gebrannt. Der 80-jährige Eigentümer – er wohnt allein in dem Gebäude – konnte sich Augenzeugen zufolge rechtzeitig in Sicherheit bringen und kam dann bei einem Bekannten im Nachbarort unter. Für die Altenberger Feuerwehr aber begann einer ihrer ungewöhnlichsten Einsätze, um das Haus vor den Flammen zu retten.

„Ich habe so etwas noch nicht erlebt“, sagt der Altenberger Bürgermeister Thomas Kirsten (Freie Wähler), der als oberster Ordnungs-chef der Stadt wieder sofort mit ausgerückt war. „Wir haben relativ schnell festgestellt, dass der Brandherd im Keller sein musste“, schildert er. „Aber es war kein Herankommen, weil alles zugemüllt war.

Die Feuerwehrleute mussten sich wirklich jeden Zentimeter hart erarbeiten.“ Acht Feuerwehren aus dem Gemeindegebiet waren gegen 21.30 Uhr alarmiert worden. Sie rückten mit 67 Brandlöschern und zehn Autos aus, dazu Bergwacht, DRK, Polizei. „Als wir eintrafen, sahen wir nur offene Kellerfenster, aus denen dicker, dunkler Qualm herauskam“, berichtet der Altenberger Gemeindewehrleiter Jan Püschel, der den Einsatz leitete. Er schickte den ersten Trupp mit Atemschutz ins Haus. Doch dieser kam nicht weit. „Der Qualm und dann noch überall Gerümpel“, sagt er. Stundenlang hat er dann 36 seiner Leute abwechselnd in Trupps mit Atemschutzgeräten in den Keller dirigiert. „Die konnten immer nur einen Meter ablöschen, dann hieß es wieder Ausräumen.“ Schließlich war es möglich, die Brandherde im Keller mit einer dicken Schaumdecke zu ersticken. Am Freitagmorgen, etwa 2.30 Uhr, waren sie fertig.

Ein Feuerwehrmann hatte sich beim Einsatz noch an einem scharfen Gegenstand verletzt. Er zog sich am Bein eine Schnittwunde zu, die im Krankenhaus genäht werden musste. „Es geht ihm aber wieder gut“, sagt Püschel.

Über die Höhe des Schadens ist noch nichts bekannt. Doch die Ursache konnte die Polizei bereits ermitteln. Wie sie gestern informierte, hatte sich nach dem Befeuern des Ofens Papier entzündet, das in dem Raum gelagert war. Eine Gefahr für Personen und angrenzende Gebäude habe aber nicht bestanden.

Nachbarn beruhigt das wenig. „Sie hatten schon ziemlich Angst um ihr Haus“, sagt Jan Püschel. Das bestätigt auch Renato Krauße, der den Waldhof „Otto“, vormals Hotel Am Lift, in unmittelbarer Nachbarschaft betreibt. „Wir sind ständig unruhig“, sagt er. „Es hat doch hier vor reichlich einem Jahr schon mal gebrannt.“ Die Müllberge dort würden wachsen und wachsen, beobachtet er mit Sorge. Diese zögen auch Ungeziefer an. Das verbaue ihm die Zukunft. Es müsse sich hier endlich etwas tun, fordert er.

Das sieht Bürgermeister Kirsten ähnlich. Er werde prüfen, ob die öffentliche Sicherheit gefährdet ist.