Merken

In Sacka schweben bald Container ein

Der Hort wird um 40 Plätze erweitert. Das bringt auch mehr Freiraum für die Krippe.

Teilen
Folgen
© Anne Hübschmann

Von Birgit Ulbricht

Sacka. Die Eltern werden im neuen Schuljahr nicht wütend vorm Thiendorfer Gemeindeamt stehen. So viel ist schon sicher, sagt Bürgermeister Dirk Mocker grinsend. Zum Lachen war ihm allerdings die letzten Wochen weniger, denn die Gemeinde suchte händeringend eine Firma, die die dringend benötigten Hortcontainer stellt. Doch die winkten nur ab.

Entweder hatten sie volle Auftragsbücher oder keine Lust, die nötigen Tiefbauarbeiten mit zu übernehmen. Nun hat die Gemeinde Containerlieferung und Tiefbau voneinander getrennt vergeben.

Die Bodenarbeiten wird die Firma Mieting aus Neukirch übernehmen, einschließlich Medienverlegung. Kostenpunkt: 16 500 Euro. Der Blitzschutz kostet 3000 Euro. Die Hortcontainer werden von der Firma Algeco GmbH aus dem Schradenland angeliefert, die Firma, die auch schon die Schulcontainer in Großenhain aufgestellt hat. Das Aufstellen kosten einmalig 40 000 Euro, die monatliche Miete beträgt rund 3400 Euro und das über 24 Monate.

Die Firma Algeco GmbH spricht dagegen ungern von Hortcontainern. Marketingchefin Katharina Burgmaier erklärt warum. Denn unter Containern stellen sich die meisten eher einen Schiffscontainer vor, wie man ihn von den Hochseefrachtern aus dem Fernsehen kennt. Damit haben Container-Schulen oder -Horte nichts zu tun. Es sind vielmehr schnell zusammengesetzte Module, die in kürzester Zeit einen Speiseraum, Klassenzimmer, eine Ausgabenküche und Sanitäreinrichtungen ergeben. Fertigteil-Haus würde es wohl besser treffen – nur das sagt umgangssprachlich niemand.

In Sacka werden in den Sommerferien 15 solcher Fertigmodule aufgestellt. Die Gesamtfläche beträgt rund 160 Quadratmeter, die einzelnen Container sind untereinander begehbar oder abtrennbar – je nach Raumkonzept. Das wird jetzt gerade erarbeitet. Die Gemeinde möchte 40 weitere Hortplätze in Sacka anbieten, die dringend gebraucht werden. Mindestens genauso nötig sind Krippenplätze. Nun hofft Bürgermeister Dirk Mocker auf 18 weitere Betreuungsplätze für die Jüngsten – wie viele es am Ende genau sein werden, muss noch mit der Behörde abgestimmt werden.

Praktischer wird dann auch die Essenausgabe. Denn bislang bekommen die Grundschüler aus Ponickau erst am frühen Nachmittag in Sacka etwas zu essen. Auch das ein ungelöstes Problem. Dass überhaupt Container gebraucht werden, hatte die Gemeinderäte zunächst überrascht, denn die Kindertagesstätte „Apfelbäumchen“ war erst saniert worden. Danach stellte sich heraus: der Bau ist zu klein. Zuzüge von Familien, geburtenstarke Jahrgänge – in Sacka kam beides zusammen. Doch die Schülerzahlen werden sich wieder einpendeln. Jetzt einen größeren Hort zu bauen, wäre ebenso falsch, so Mocker.