Von Tobias Winzer
Freital. Candido Mahoche glaubt daran, dass Sport Horizonte erweitern und Grenzen verschwinden lassen kann. Es sei kein schönes Bild, das Freital in den vergangenen Monaten nach außen abgebe, sagt der gebürtige Mosambikaner, der seit 1980 in Deutschland lebt. Mit einem Fußballturnier will der 57-Jährige nun dafür sorgen, dass sich Flüchtlinge und Einheimische ein Stück näher kommen. Bereits im Juli gab es ein Integrationsturnier für Erwachsene. Jetzt ist das gleiche für Kinder geplant – allerdings mit einigen Unterschieden.
Während bei der Premiere noch zwei Asylbewerber-Teams zusammengestellt wurden, werden nun am 10. Oktober die Flüchtlingskinder in die Kindermannschaften verteilt. „Wir wollen sie integrieren“, sagt Mahoche, der für die CDU im Freitaler Stadtrat sitzt und Jugendtrainer beim Hainsberger Sportverein ist. In den vergangenen Tagen war er schon im Asylbewerberheim Leonardo und hat dort für die Veranstaltung geworben.
Turniere sollen jedes Jahr stattfinden
Jetzt rechnet der Familienvater mit etwa zehn Flüchtlingskindern, vielleicht noch mehr. Angemeldet haben sich zudem verschiedene Kindermannschaften von Vereinen aus Freital und Umgebung. Die beiden Integrations-Fußballturniere für Erwachsene und Kinder sollen künftig jedes Jahr stattfinden. „Die Teilnahme ist kostenlos.“ Als Gegenleistung bittet Mahoche alle Vereine, Spieler und Eltern, Kuchen, Salate und Ähnliches für einen Basar mitzubringen. Saßen Flüchtlinge und Asylbewerber beim Integrationsturnier im Juli noch bei Bier und Bratwurst zusammen, sollen Kinder und Eltern verschiedener Nationalitäten nun bei einem Stück Kuchen ins Gespräch kommen.
„Die Flüchtlingskinder sind den ganzen Tag im Heim. Wir wollen, dass sie auch einmal rauskommen.“ Wer Spaß am Fußball habe, könne auch danach regelmäßig am Training der Vereine teilnehmen, so Mahoche. Mit dem Kinder-Fußballturnier will er dafür sorgen, dass Vorurteile und Rassismus gar nicht erst entstehen. „Wir wollen nicht, dass Kinder mit Angst zum Sport kommen“, sagt er. „Kinder sollen friedlich miteinander leben.“
BSZ-Turnhalle nicht grundlos gewählt
Der Spielort, die Turnhalle des Berufsschulzentrums, ist nicht ganz ohne Hintergedanken gewählt. In seiner Funktion als Stadtrat hatte sich Mahoche dafür eingesetzt, dass die beiden größten Sporthallen Freitals, die des Berufsschulzentrums und die des Weißeritzgymnasiums, auch von den Fußballvereinen der Stadt genutzt werden dürfen. Die beiden Sporthallen gehören als Träger dem Landkreis. Im Frühjahr trafen sich Stadt und Landkreis zu einem klärenden Gespräch mit dem Ergebnis, dass die Vereine eine Hallennutzung beim Landkreis beantragen können und dann je nach Verfügbarkeit entschieden wird.
„Mit dem Turnier will ich mich auch bei der Stadt bedanken“, sagt Mahoche. „Die Halle ist nun endlich auch für unseren Verein frei.“
Das Integrations-Hallenturnier findet am 10. Oktober in der Sporthalle des Berufsschulzentrums, Otto-Dix-Straße 2, statt. Die F-Jugend spielt von 12.30 bis 14.30 Uhr, die D-Jugend von 15.30 bis 18 Uhr.