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Intensiv-Schläger kommt erneut davon

Zum zweiten Mal blamiert sich die Justiz in einem Prozess um rassistische Gewalt in Dresden. Das Opfer ist ein farbiger Bundeswehrsoldat.

Von Alexander Schneider
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Ein Berufungsprozess wegen rassistischer Gewalt in Dresden wurde nun vorläufig eingestellt.
Ein Berufungsprozess wegen rassistischer Gewalt in Dresden wurde nun vorläufig eingestellt. © Symbolbild: dpa

Dresden. Auch fast dreieinhalb Jahre nach einem rassistischen Überfall auf einen schwarzen Soldaten wird der Täter dafür nicht von der Justiz verurteilt. Vor wenigen Tagen wurde der Berufungsprozess gegen den 47-Jährigen, der sich heute „Sicherheitsberater“ nennt, vorläufig eingestellt. Wenn er seinem Opfer, einem 42-jährigen Hauptfeldwebel der Bundeswehr, 300 Euro und der Opferhilfe Sachsen weitere 700 Euro gezahlt hat, wird das Landgericht Dresden die hässlichen Taten vergessen. Der Angeklagte ist zwölfmal für Gewalttaten vorbestraft – darunter versuchter Mord, Raub, gefährliche Körperverletzung –, saß mehrfach im Gefängnis und hatte zur Tatzeit unter Bewährung gestanden. Allein das schließt in der Regel eine Verfahrenseinstellung aus.

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