Von Kay Haufe
Sie profitieren von der guten Infrastruktur Dresdens, mit Kitas und Schulen, tun aber selbst in der Regeln nichts oder nur wenig dafür. Deshalb sollen Investoren, die Wohnungen in Dresden bauen, künftig an den Kosten für Straßen oder eben Kitas und Schulen beteiligt werden. Das hat der Stadtrat vor wenigen Tagen beschlossen. Wie die Regeln genau aussehen sollen, steht noch nicht fest. Doch der Landesverband Mitteldeutschland der Freien Immobilien- und Wohnungsunternehmen hat sich schon zu Wort gemeldet und sagt: Wir tun das bereits seit Jahren. So entstünden auf Basis der städtebaulichen Verträge Straßen, Spielplätze und Grünflächen, die dann kostenfrei an die Stadt übergeben, sagt Uwe Kraft, Vorstandsmitglied des BFW-Landesverbandes Mitteldeutschland.
Als Beispiele führt er die Columbus Dresden GmbH sowie die Treubau Dresden AG an, die die Feigengasse zwischen An der Herzogin Garten und Schützenplatz für 53 000 Euro gebaut haben sowie die Trabantengasse für 110 000 Euro. Die Elbe Bau Dresden hat einen Spielplatz an der Zinnwalder Straße für 50 000 Euro gebaut und öffentlich gewidmet, mit Grundstück betrage der Wert rund 200 000 Euro, sagt Geschäftsführer Kraft. Auch seine Firma hat bereits Straßen gebaut und sie der Stadt übergeben, so in Niedersedlitz die Friedrichswalder Straße für 50 000 Euro oder in der Neustadt die Fabrice-Straße für 800 000 Euro, so Kraft. Dass nun durch die Investoren auch Kindergärten und Schulen gebaut werden sollen, sei nur ein weiterer Schritt. Kraft ärgert sich jedoch über Polemik, dass sich die Investoren „dumm und dämlich“ verdient hätten.
Wenn nun auch gefordert werde, dass Sozialwohnungen gebaut werden, muss der Neubau durch höhere Einnahmen bei anderen Wohnungen gegenfinanziert werden, sagt Steffen Bieder, der Geschäftsführer des Landesverbandes. Das werde zur Folge haben, dass einerseits Wohnungen für einkommensschwache Personen und andererseits Wohnungen für Spitzenverdiener, aber nicht für den Mittelstand entstehen. Dresdens Bevölkerung wird bis 2025 auf rund 600 000 anwachsen.