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Iranischer Tanker irrt durchs Mittelmeer

Wochenlang wurde das Schiff in Gibraltar festgehalten. Nun sucht der Öltanker Ankerplatz - und findet keinen.

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Zunächst war der griechische Hafen Kalamata als Zielhafen der "Adrian Darya-1" genannt worden. Die Regierung in Athen erklärte jedoch, Griechenland werde die Reise des Öltankers nicht unterstützen.
Zunächst war der griechische Hafen Kalamata als Zielhafen der "Adrian Darya-1" genannt worden. Die Regierung in Athen erklärte jedoch, Griechenland werde die Reise des Öltankers nicht unterstützen. © Marcos Moreno/AP/dpa

Athen. Der iranische Öltanker "Adrian Darya-1" gibt auf seiner Fahrt Richtung östliches Mittelmeer keinen Zielhafen mehr an. Das Schiff befand sich am Montag gut 120 Seemeilen westlich der griechischen Mittelmeerinsel Kreta auf Kurs Südost. Dies ging aus Daten des Portals "Marinetraffic.com" hervor. Der Kapitän gab an, auf weitere Anweisungen der Reederei zu warten.

Der iranische Regierungssprecher Ali Rabei sagte am Montag, das Ziel des Tankers bestimme derjenige, dem das Öl gehöre. Das werde mit der iranischen Regierung nicht abgestimmt. Er fügte hinzu, die USA verfolgten mit Drohungen gegen das Schiff eine falsche Politik.

Das Schiff war mehr als sechs Wochen lang in Gibraltar unter dem Vorwurf festgehalten worden, das EU-Embargo gegen Syrien zu unterlaufen. Das oberste Gericht des britischen Überseegebiets an der Südspitze der iberischen Halbinsel gab den Tanker schließlich frei. Die USA setzen jedoch alle Mittelmeerstaaten unter Druck, dem Schiff keinen Ankerplatz und keine Unterstützung zu gewähren. Die USA versuchen im Streit mit Teheran um die iranische Atom- und Außenpolitik, die Ölexporte des Irans auf null zu bringen.

Zunächst war der griechische Hafen Kalamata als Zielhafen der "Adrian Darya-1" genannt worden. Die Regierung in Athen erklärte jedoch, Griechenland werde die Reise des Öltankers nicht unterstützen. Dann wies laut "Marinetraffic.com" der Kapitän den türkischen Hafen Mersin als Ziel aus. Dies nahm er am Sonntag zurück und änderte seine Zielangabe auf "Warten auf Anweisungen" (FOR ORDER). (dpa)