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Jähes Ende einer See-Fahrt

Der Versuch, die eigenen Fahrkünste auf einer Eisfläche zu trainieren, ist für einen Autofahrer gründlich daneben gegangen.

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© Danilo Dittrich

Dresden. In der Nähe von Boxberg ist am Wochenende ein VW auf dem zugefrorenen Tauerwiesenteich nicht besonders weit gekommen. Offenbar wollten die Insassen ein wenig auf dem Eis driften, bedachten dabei aber nicht, dass ihr Wagen zu schwer sein könnte. Und so kam es dann auch: Das Eis hielt dem Caddy nicht lange stand, nach etwa 300 Metern brach das Fahrzeug schließlich ein.

Der Fahrer und ein weiterer Insasse konnten sich noch rechtzeitig ans Ufer retten und versuchten am Samstagnachmittag vergeblich, ihren fahrbaren Untersatz mit einem Traktor an Land zu ziehen. Um 16.49 Uhr wurde die Feuerwehr hinzugerufen, die Kameraden waren dann laut Polizei bis Sonntagnachmittag mit der Bergung beschäftigt.

VW bricht auf See ein

Bei Boxberg ist ein VW auf dem zugefrorenen Tauerwiesenteich eingebrochen. Es folgte ein langer Bergungseinsatz.
Bei Boxberg ist ein VW auf dem zugefrorenen Tauerwiesenteich eingebrochen. Es folgte ein langer Bergungseinsatz.

Dazu war ein Großaufgebot nötig: Kameraden des Technischen Hilfswerks, der Feuerwehr, Taucher, die DLRG und ein Luftkissen kamen zum Einsatz. Die Eisfläche musste aufgesägt und eine künstliche Wasserstraße gebaut werden, damit das Auto dann dort durchgezogen werden konnte.

Dem Eigentümer des Fahrzeugs, einem 26-jährigen Deutschen aus einem Nachbardorf von Boxberg, schien das nicht zu passen. Laut einem Polizeisprecher lief er am Ufer herum und warf den Einsatzkräften vor, sie seien Schuld an der Misere und er habe das Auto selbst bergen können und wollen. Die hinzugerufene Polizei teilte dem Mann mit, dass er seine eigenen Bergungsarbeiten einzustellen habe, damit sich die Rettungskräfte darum kümmern können. Die Beamten prüften zudem, ob der Mann unter Drogen oder Alkohol stand - was aber nicht der Fall war.

Auf den Fahrer kommt nun eine Anzeige wegen Gewässerverunreinigung zu – und eine weitere, weil er seinen Wagen nicht versichert hatte.Unklar blieb zunächst, ob der Möchtegern-Eisfahrer zudem eine Rechnung für die Einsatzkosten zugestellt bekommt. (szo/mja)