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Jagdsaison in Sachsen - vor allem Wildschweine im Visier

„Achtung, Jagd!“, heißt es bald wieder in den Wäldern. Spaziergänger sollten dann vorsichtig sein. In diesem Jahr will der Sachsenforst verstärkt auf die Drückjagd mit Treibern und Hunden setzen.

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© dpa

Pirna. In Sachsens Wäldern beginnt in den nächsten Tagen die Jagdsaison. „Im Herbst ist die Hauptjagdzeit, weil dann alle wesentlichen Wildarten auch Jagdzeit haben“, sagte der Sprecher des Staatsbetriebs Sachsenforst, Klaus Kühling. Zwar habe es schon die ein oder andere Jagd gegeben, intensiv gejagt werde aber in der Regel ab Ende Oktober, wenn die sogenannten Gesellschafts- oder Drückjagden stattfinden. Mehrere Jäger sind dann mit Treibern und Hunden unterwegs, um Wild aufzustöbern. Traditionell beginnt dieser Teil der Jagdsaison am Wochenende um den Hubertustag (3. November).

Bis Mitte Januar wird laut Sachsenforst in den Wäldern vor allem Reh- und Schwarzwild geschossen. In der Leipziger Region nehmen die Jäger auch Damwild ins Visier, im Erzgebirge, im Tharandter Wald und in Nordsachsen verstärkt Rotwild. Bei der Jagd geht es auch um die Eindämmung von Flurschäden. Der Sachsenforst betreibt jedes Jahr auf einer Fläche von rund 1 300 Hektar Waldumbau - junge Eichen, Buchen und Ahornbäume kommen dafür in die Erde. „Die können nur wachsen, wenn sich der Wildbestand in Grenzen hält“, so Kühling.

Sachsenforst will in diesem Jahr verstärkt auf die Drückjagd setzen, die in der Regel etwa drei Stunden dauert. Große Strecken Wild würden dann innerhalb kurzer Zeit geschossen, damit dann rasch wieder Ruhe im Wald und bei den Tieren einkehre.

Laut Umweltministerium wurden im vergangenen Jagdjahr mehr als 26 000 Wildschweine erlegt, im Jahr zuvor waren es 32 200. „Es gibt jährliche Schwankungen, dennoch gehen wir von steigenden Beständen aus“, so Kühling. Grund dafür sei vor allem der großflächige Anbau von Mais und Raps im Freistaat, der den Tieren viel Nahrung biete. Wildschweine richten zum Teil erhebliche Schäden in der Landwirtschaft an. Im Herbst, wenn sie sich nicht mehr auf den abgeernteten Feldern verstecken können, suchen die Tiere Zuflucht im Wald und könnten dort bejagt werden.

In der vergangenen Saison wurden zudem knapp 32 900 Rehe und rund 3 580 Stück Rotwild geschossen. Bei den Waschbären stiegen die Abschusszahlen binnen Jahresfrist von rund 5 300 auf mehr als 5 600. (dpa)