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Jeder kann mitreden: Was ist der beste Entwurf für das Königsufer?

28 Architekturpläne sind noch bis diesen Donnerstag in der Messe zu sehen. Gutes und Schlechtes soll markiert werden.

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© Jürgen-M. Schulter

Von Kay Haufe

Zwar gilt derzeit höchste Geheimhaltungsstufe in der Messe, doch eigentlich ist es Dresdens transparenteste Veranstaltung seit Langem. 28 Architekten haben ihre Visionen für das Königsufer zu Papier gebracht und als Modelle ausgestellt. Und zuerst darf jeder interessierte Dresdner darauf schauen, bevor Fachleute urteilen.

Diese Gelegenheit nahmen gleich am Dienstag Hunderte wahr. Die Schlange am Einlass war lang, Handkameras wurden zugeklebt, damit niemand etwas abfotografieren konnte. Immerhin soll die Jury nicht beeinflusst werden. Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (Grüne) informierte zur Eröffnung noch einmal, was sich die Stadt vom Bürgerblick erhofft. Der Bereich Königsufer und Neustädter Markt ist einer der sensibelsten in Dresden, als Gegenpart zur Brühlschen Terrasse und als Eingang zur Neustadt. Diesmal sollen Bedenken vor einem Bauvorhaben geäußert werden und nicht erst, wenn die Gerüste von den Neubauten abgenommen werden.

Christoph Hrubesch findet den Bürgerblick, wie die temporäre Ausstellung heißt, bahnbrechend für Dresden. „Dass ich aufgerufen bin, mich inhaltlich an der Entscheidungsfindung zu beteiligen, ist großartig. Hier geht es endlich um das Mitwirken“, sagt er. An den zahlreichen Besuchern könne man erkennen, wie hoch der Bedarf der Dresdner ist, bei der Gestaltung ihrer Stadt mitzureden. Denn jeder Gast darf Zettel ausfüllen, auf denen er notiert, was genau er an den einzelnen Entwürfen gut und schlecht findet. Diese Anmerkungen sollen erfasst werden. „Ich hoffe nur, dass diese Anregungen nicht gleich wieder von irgendeiner Fachabteilung abgebügelt werden“, sagt Hrubesch.

Nachdem die Arbeiten am Donnerstag von 17 bis 20 Uhr noch mal aushängen und von Mitarbeitern des Stadtplanungsamtes nach Bedarf erläutert werden, wählt die Jury im Anschluss die acht besten Arbeiten aus. Schon am 19. September geht es in einer Bürgerwerkstatt im Landhaus weiter. Dann werden die Entwürfe von Bürgern und Fachleuten in einzelnen Runden diskutiert. Die zentralen Aussagen werden in einer öffentlichen Empfehlung zusammengeführt und sollen in die Entscheidung der Jury einfließen.Kommentar

Anmeldung für die Bürgerwerkstatt bis 14. September unter [email protected]