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Jesus in Folie

Die Johanneskirche wird am Wochenende eine besonderer Ort sein – für den Glauben und die Kunst.

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© privat

Von Udo Lemke

Meißen. Jesus ist dick in Folie eingewickelt – die Buchstaben des Wortes stehen groß vor dem Altar. Unter durchsichtigen Plastikfolien ist auch die Kanzel verschwunden und die rechte Empore. Bis hinauf zu den runden Glasfenstern mit den Rosen und den Kornblumen ziehen sie sich, als seien es riesige Spinnennetze. „Auf die Folien wird noch etwas projiziert!“, sagt Karin Sauke.

Die Meißener Malerin hatte die Idee zu „Kunst in der Kirche, Neu. JC“, wie das Projekt am ersten März-Wochenende in der Johanneskirche in Meißen-Cölln heißt. Es handelt sich um eine Multimedia-Aktion mit Bildern an den Emporen, Skulpturen, Fotografien, und mitten in den Kirchenbänken steht sogar ein großes Zelt. Insgesamt zehn Künstler machen mit. Es gibt auch Improvisationen, Poetry-Slam, und so die Orgel funktioniert, wird es Improvisationen mit Dom-Kantor Jörg Bräunig geben. Verbunden wird das Ganze durch eine Lichtinstallation von Josua Fuß.

„Ich finde das Projekt sehr gut“, so Kunstvereinschef Daniel Bahrmann. „Weil es ein unverkrampftes Herangehen an Kunst und an Religiosität zeigt.“ Und Maren Sengle, die einen Drahtmann ins Kirchenschiff stellt, erklärt: „Glauben wird oft mit Worten verbunden, wir wollen aber einen andern Zugang eröffnen, nämlich den über die Kunst.“ Und der ist in den letzten Tagen hart erarbeitet. Teilweise seien sie in Schneeanzügen in der eiskalten Kirche zugange gewesen, so die Künstlerin. Am Wochenende aber wird die Johnanneskirche geheizt sein.

Lost geht´s am Freitag 20 Uhr, da kann man herausfinden, was die Buchstaben JC im Ausstellungstitel bedeuten. Bei der Hauptveranstaltung am Sonnabend ab 20 Uhr wird das Lichtdesign lebendig, dazu gibt es die Improvisationen von Julia Richert und Kantor Bräunig. „Schon ab 14 Uhr kann die Ausstellung in der Kirche besichtigt werden, ebenso am Sonntag. Dann findet zwischen 16 und 18 Uhr das Finale mit Überraschungen statt.