Dresden
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Jetzt gibt es den Blindenhund fürs Handy

Wie eine App sehbehinderten Menschen es erleichtern will, sich im Dresdner Rathaus zurechtzufinden. 

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Der Dresdner Informatiker Jan Blüher ist blind und entwickelt Apps für Sehbehinderte.
Der Dresdner Informatiker Jan Blüher ist blind und entwickelt Apps für Sehbehinderte. © Robert Michael

Während sehende Menschen auf Lagepläne und Türschilder achten müssen, um sich in Gebäuden zurechtzufinden, sind Sehbehinderte meist auf die Hilfe anderer angewiesen. Nun gibt es ein anderes Hilfsmittel für sie.

An diesem Donnerstag ist die Handy-App „BlindFind“ im Rathaus gestartet. Die Software kann auf dem Smartphone benutzt werden und scannt die Umgebung per Bluetooth nach kleinen Lautsprechern, sogenannten „VisorBoxen“. Wird die richtige Box erkannt, gibt sie einen Ton von sich. Danach kann sich der Blinde richten. Außerdem kann die Box auch den Raum ansagen und somit genauere Informationen zum Standort geben.

Das Rathaus ist der zweite Ort in Dresden, an dem das Pilotprojekt läuft. 21 Kästen sollen den Blinden hier helfen. Weitere 17 Boxen gibt es in der Strehlener Straße im Gebäude des sächsischen Blinden- und Sehbehindertenverbands. Die kleinen Lautsprecher laufen mit Batterien und können ohne großen Aufwand einfach an die Wand geschraubt oder geklebt werden.

Die Idee hinter der App hatte Jan Blüher. Er ist selbst sehbehindert und hat mit seiner Firma visorApps schon länger Apps entwickelt. Die finanzielle Hilfe kam aus dem Rathaus. Denn die Software ist eines von 22 Innovativprojekten, die durch den städtischen Haushalt unterstützt werden.

Die App und zugehörigen Boxen werden nun für einige Monate getestet, bis über die Zukunft entschieden wird. (jla)