Dresden. Männer, die Opfer von häuslicher Gewalt wurden, können in Sachsen künftig in spezielle Einrichtungen flüchten. Vom Herbst an soll es Schutzwohnungen in Dresden und Leipzig geben, später soll auch eine in Chemnitz hinzukommen, wie die Landesfachstelle Männerarbeit am Montag mitteilte. Zunächst stehen jeweils drei Plätze zur Verfügung. Das Thema erfahre meist eine gesellschaftliche Diskriminierung, erklärte Gleichstellungsministerin Petra Köpping (SPD). Der geschlagene oder erschöpfte Mann passe häufig nicht in das Rollenbild.
Häusliche Gewalt könne nicht nur in einer traditionellen Ehe, sondern auch in einer homosexuellen Partnerschaft vorkommen. Eine neue Kampagne „Mann, gib dich nicht geschlagen“ soll Betroffenen Mut machen, sich Hilfe zu suchen. Mit Hilfe von Plakaten sollen auch Ärzte, Beratungsstellen und Opferhilfen sensibilisiert werden.
Im Doppelhaushalt 2017/18 sind für die Betreuungs- und Beratungsangebote zum Schutz vor häuslicher Gewalt rund 3,6 Millionen Euro eingeplant, davon rund 100 000 Euro für betroffene Männer. Sachsenweite Zahlen Betroffener liegen nicht vor. Laut Landesfachstelle ließen sich im Vorjahr in Dresden 36 Männer zu dem Thema beraten, in Leipzig 27. (dpa)