Jetzt ist Eric Frenzel also auch in Sachsen einsame Spitze. Der 30 Jahre alte Nordische Kombinierer vom SSV Geyer gewann zum fünften Mal nacheinander die Wahl zu Sachsens Sportler des Jahres und überholte damit die viermaligen Gewinner Jens Weißflog und Lars Riedel. „Vielen Dank, das kommt jetzt etwas überraschend für mich, ich war gerade noch im Wettkampfmodus“, sagte Frenzel, der die Trophäe in Form eines gestalteten Tellers aus Meißner Porzellan beim Weltcup in Val di Fiemme von Teamkollege Terence Weber überreicht bekam – nichts ahnend während eines Interviews mit dem ZDF-Reporter Volker Grube.

Dessen Fragen waren diesmal jedoch nicht fürs Sportstudio am Abend bestimmt, sondern wurden zu bester Sendezeit bei der Sächsischen Sportgala im Dresdner Kongresszentrum gezeigt. „Leider ist der Zeitpunkt für mich immer etwas ungünstig. Ich habe es nur einmal geschafft, selbst vor Ort zu sein“, meinte Frenzel. Seit 2014 entschied der dreimalige Olympiasieger, fünfmalige Weltmeister und fünfmalige Gesamtweltcupsieger die Landeswahl nun zum fünften Mal hintereinander für sich.

Bisher lag Frenzel bei der Sachsenwahl nach Siegen gleichauf mit dem ehemaligen Skispringer Weißflog und dem früheren Diskuswerfer Riedel. Mit seinem fünften Erfolg hat er beide nun hinter sich gelassen und neue Maßstäbe gesetzt. Absehbar sei das nicht gewesen, erklärte sein erster Trainer Joachim Starke am Samstag in Dresden. Und Oberst Klaus Fink – als Kommandeur des Landeskommandos Sachsens bei der Bundeswehr in Frankenberg sozusagen abseits des Sports der Chef des Dauersiegers – stellte eine baldige Beförderung des Oberfeldwebels Frenzel in Aussicht.

Der hat derzeit aber mehr die WM in gut einem Monat in Seefeld im Fokus. Und die Formkurve zeigt mittlerweile auch wieder steil nach oben. Beim Weltcup im italienischen Fleimstal verpasste Frenzel im Teamwettbewerb mit Fabian Rießle nur um die Winzigkeit von 0,5 Sekunden den Sieg. Im Einzel am Sonntag belegte er nach großer Aufholjagd im Langlauf am Ende den fünften Platz. (SZ/-yer, dpa)