Es ist, als erwache ein Schloss aus seinem hundertjährigen Schlaf. Nur, dass es kein Dornröschen gibt – und keinen Prinzen hoch zu Ross. Dafür ist die Realität weitaus spannender als jedes Märchen. Schloss Nöthnitz soll nicht einfach nur wachgeküsst, sondern zu einem großen kulturellen Anziehungspunkt ausgebaut werden. Museumsräume, Veranstaltungen, eine Bibliothek und sogar ein neuer Trauungsort sind vorstellbar. Der Plan, das Potenzial des verschlafenen Anwesens im äußersten Norden der Gemeinde Bannewitz vollends auszuschöpfen, liegt so nahe wie bisher fern.
Wer mit 16 Jahren ein solches Erbe antritt, kann dem nicht gewachsen sein. Hand aufs Herz: Was hätten Sie mit 16 gemacht? Hier braucht es vor allem Geduld und Unterstützung. Vorurteile oder Schuldzuweisungen sind fehl am Platz, wenn es darum geht, etwas gemeinsam voranzubringen. Die Akteure um Schloss Nöthnitz haben das erkannt. Das ist die Voraussetzung für Erfolg.
Nun muss alles daran gesetzt werden, dass der Schlossherr, die Akteure um den neu zu gründenden Förderverein und die Bannewitzer Rathausspitze an einem Strang ziehen, um das kulturelle Kleinod zu Größerem wachsen zu lassen. Dafür braucht es Mut, viel Engagement, ein gutes Miteinander, aber auch öffentliche Gelder. Nur mit Unterstützung weiterer Institutionen und Behörden kann der Plan gelingen, Schloss Nöthnitz in ein Kulturzentrum zu verwandeln. Dafür ist es nicht zu spät.
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