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Johanna will hoch hinaus

Ein Nachwuchsklettertalent vom Sächsischen Bergsteigerbund startet bei der EM in Schottland und danach in Bad Schandau.

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© SBB

Von Gunnar Klehm

Auf Johanna Holfeld wartet am nächsten Wochenende eine große Herausforderung. Das Nachwuchstalent vom Sächsischen Bergsteigerbund (SBB) hat sich für die europäische Jugendmeisterschaft am 14. und 15. Juni in Edinburgh qualifiziert. Die 14-Jährige ist Spezialistin in der Disziplin Vorstiegsklettern (Lead). Dabei wird mit Seilsicherung an bis zu 15 Meter hohen künstlichen Kletterwänden geklettert. Jeder Teilnehmer hat nur einen Versuch, die Route ist den Startern unbekannt und darf zuvor betrachtet, aber nicht ausprobiert werden. Wer die größte Höhe erreicht, gewinnt. Johanna Holfeld traut man beim SBB durchaus zu, um die Medaillen mitzukämpfen. „Sie hat großes Potenzial. Aber auch der Einzug ins Finale der letzten sechs wäre ein großer Erfolg“, sagt Christian Walter, Geschäftsführer des SBB.

Das nötige Selbstvertrauen dazu holte sie sich gerade erst am vergangenen Wochenende. Beim Deutschen Bouldercup in Auerbach (Oberpfalz) belegte Johanna Holfeld immerhin Rang drei. Gewonnen hat mit Gesine Adam ein anderes Mädchen vom SBB. Bei den Damen siegte mit Julia Winter eine weitere SBB-Kletterin souverän. Sie überwand als Einzige alle gestellten Boulderprobleme.

Alle drei werden nach jetzigem Stand der Dinge in vier Wochen auch beim Bouldercup in Bad Schandau zu erleben sein. Dazu wird auf den Elbwiesen extra noch eine mobile Kletterwand errichtet.

Beim Bouldern handelt es sich um das Lösen schwierigster Bewegungsprobleme an einer Kletterwand ohne Seilsicherung in Absprunghöhe. Jeder Teilnehmer hat mehrere Versuche. Der Teilnehmer, der die wenigsten Versuche benötigt, gewinnt.

Die dritte Disziplin beim Wettkampfklettern ist neben Vorstieg und Boulder das Geschwindigkeitsklettern. Der sogenannte Speed findet im K.-o.-System statt. Es gewinnt derjenige, der zuerst oben ankommt. Derzeit kann Speedklettern in Sachsen aber nirgendwo trainiert werden. Auch deshalb fiebert man im SBB der Eröffnung des Vereinszentrums im Januar 2015 in Dresden entgegen. Denn dann steht endlich eine Trainingsmöglichkeit zur Verfügung, sagt Christian Walter.