Jonsdorf: Warum jetzt auch die Waldbühne zum Problem wird

Auf der Jonsdorfer Waldbühne geht es gerade wieder sehr turbulent zu. Doch nicht nur bei der "rechten und der linken Hand des Teufels", dem aktuellen Sommertheaterstück auf der Bühne, wird heftig gestritten, sondern auch hinter den Kulissen. Es geht um viel Geld. Die Rede ist von sechs bis acht Millionen Euro.
So hoch ist der Investitionsbedarf, den Experten für die dringend nötige Sanierung der Anlage veranschlagt haben. Es geht um die Theater-Räume hinter der Bühne, um die Zufahrten, um Rettungs- und Fluchtwege und um eine Regenwasser-Entwässerung - ein Problem, das vor allem mit dem Bau des imposanten Spanndachs über den Zuschauerreihen vor 14 Jahren zusammenhängt.

"Die Schäden und Ausspülungen, die das ablaufende Regenwasser verursacht, werden seitdem immer größer", erklärt Jonsdorfs Bürgermeisterin Kati Wenzel (Freie Wähler). Der Gemeinde Jonsdorf gehört die Waldbühne, die neben der Eishalle, der Tourist-Information und dem Gebirgsbad von der gemeindeeigenen Kur- und Tourismus-Gesellschaft (KuT) betrieben wird. Bespielt wird die Bühne per Vertrag vom Gerhart-Hauptmann-Theater.
- Mehr Nachrichten aus Löbau und Umland sowie Zittau und Umland
Die Bürgermeisterin macht aus dem Problem auch gar keinen Hehl: "Jonsdorf alleine ist finanziell nicht in der Lage, die notwendigen Investitionen zu stemmen", sagt sie. Deswegen habe die Gemeinde auch in diesem Fall den Landkreis um Hilfe gebeten. "Wir diskutieren das schon seit 2019", sagt Kati Wenzel, die sowohl den Landkreis als auch das Theater in der Pflicht sieht, sich an den Kosten für die Waldbühne zu beteiligen. Schließlich sei die Einrichtung - ebenso wie die Eishalle - nicht nur für die Gemeinde und den Tourismus im Zittauer Gebirge wichtig, sondern für die ganze Region. An einer gemeinsamen Lösung des Problems werde jetzt aber gearbeitet, bestätigt die Bürgermeisterin. Ein konkretes Ergebnis gibt es noch nicht.
Der Landkreis soll auch bei der sanierungsbedürftigen Eishalle mit ins Boot. Hier wird der Investitionsbedarf ebenfalls auf eine Millionensumme geschätzt. Bereits seit Monaten wird darüber verhandelt, den Betrieb der ebenfalls überregional bedeutenden Einrichtung in einer neuen Gesellschaft auf breitere Füße zu stellen - bisher ebenfalls noch ohne konkretes Ergebnis.