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Mein Ding: Meissener für Riesa

Christoph Scharf über ein kleines Teil aus Porzellan.

Von Christoph Scharf
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Echtes Meissener – aus dem Riesaer Stahlwerk.
Echtes Meissener – aus dem Riesaer Stahlwerk. © Sebastian Schultz

Seit fünfeinhalb Jahren arbeite ich in der Riesaer Lokalredaktion an der Hauptstraße. Schon immer habe ich mich gefragt, was dieses zigarettenschachtelgroße Teil aus Porzellan ist, was mir einer meiner Vorgänger im Büro hinterlassen hat. Die gekreuzten Schwerter – blau auf der Unterseite, silberfarben auf der Oberseite – sind unverwechselbar: Ein echtes Stück Meissener habe ich da. Wo es her stammt, verrät ein Aufdruck in Versalien: „Feralpi Stahl“ verweist auf das Riesaer Stahlwerk.

Der Kollege oder die Kollegin hat es aber dort nicht mitgehen lassen. Das habe ich durch einen Anruf im Stahlwerk erfahren, wo ich für diesen Beitrag nachgefragt habe. Das echte Meissener im Kompaktformat war 2012, bei der Feier zum 20-jährigen Bestehen des Riesaer Feralpi-Werks, an geladene Gäste verteilt worden.

1992 hatte der italienische Konzern den traditionsreichen Standort übernommen, modernisiert und zu einem zeitgemäßen Baustahl-Hersteller umgebaut. 2022 steht dann schon das 30-jährige Jubiläum an. Und nach wie vor zählt Feralpi mit gut 600 Mitarbeitern zu einem der größten Arbeitgeber Riesas.

Eine Frage aber konnte man mir auch im Stahlwerk nicht beantworten: Was das Porzellanteil eigentlich ist. Für einen Aschenbecher fehlt die Zigaretten-Ablagemulde. Erdnüsse passen jedenfalls rein.