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Jüdischer Religionsunterricht kommt

Drei Grundschulen in Chemnitz, Dresden und Leipzig führen das das neue Schulfach Jüdische Religion ein. 

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Ein Rabbi beim Religionsunterricht mit Schülern einer Jüdischen Gemeinde.
Ein Rabbi beim Religionsunterricht mit Schülern einer Jüdischen Gemeinde. © imago images / Sämmer

Schüler können in Sachsen künftig das Schulfach Jüdische Religion belegen. Es wird zum kommenden Schuljahr zunächst an insgesamt drei Grundschulen in Chemnitz (Annenschule), Dresden (Am Rosengarten) und Leipzig (Lessingschule) eingeführt, wie das sächsische Kultusministerium am Mittwoch in Dresden mitteilte. 

In den folgenden Jahren soll es auch an Oberschulen und Gymnasien bis hin zum Abitur angeboten werden. Bislang sind jüdische Schüler im Freistaat von der Pflicht zur Teilnahme am Religions oder Ethikunterricht ausgenommen. Das neue Fach werde gleichwertig neben Ethik sowie dem evangelischen und katholischen Religionsunterricht stehen, hieß es weiter. Es unterliege der staatlichen Schulaufsicht und werde in Übereinstimmung mit den Grundsätzen des Landesverbandes Sachsen der Jüdischen Gemeinden erteilt, der auch die Lehrer stellt. Demnach wurden bereits ein neuer Lehrplan wurde erstellt und Stundentafeln und Zeugnisformulare angepasst.

Die jüdischen Gemeinden in Sachsen haben laut Ministerium rund 2.600 Mitglieder, den Großteil davon in den drei größten Städten Chemnitz, Dresden und Leipzig. Kultusminister Christian Piwarz (CDU) bezeichnete die Einführung des neuen Fachs als "mehrfache Bereicherung". "Für jüdische Schüler wird das Grundrecht auf den eigenen Religionsunterricht verwirklicht", erklärte er.

Jüdische Religion werde als gleichberechtigtes Lehrfach wieder fester Teil der allgemeinen Bildung. "In der Begegnung mit jüdischen Schülern, Lehrern und Lehrinhalten können auch Wissensdefizite und diffuse Vorurteile abgebaut werden", betonte der Minister. (epd)