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Junge Franzosen erkunden Radeberg

20 Schüler aus Dole in der Nähe von Dijon lernen für einige Tage am Humboldt-Gymnasium. Hier ist der Schulalltag viel lockerer, sagen sie.

Von Thomas Drendel
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Französische Schüler und Schülerinnen sind zum Austausch zu Gast am Humboldt-Gymnasium in Radeberg, hier im Bild Cassandra und Amelie.
Französische Schüler und Schülerinnen sind zum Austausch zu Gast am Humboldt-Gymnasium in Radeberg, hier im Bild Cassandra und Amelie. © Thorsten Eckert

Radeberg. Begonnen hat alles mit einer Anzeige im Internet, inzwischen sind bereits zum dritten Mal Schüler aus der französischen Stadt Dole in der Nähe von Dijon in Radeberg. „Ich hatte damals die Annonce entdeckt. Das Lycée Jacques Duhamel suchte damals eine Partnerschule, wir haben uns gemeldet. Seitdem besuchen sich Schulklassen aus Dole und dem Radeberger Humboldt-Gymnasium regelmäßig“, sagt Französischlehrerin Beate Muche.

Auch in diesen Tagen sind wieder 20 Mädchen und Jungen im Alter von 15 und 16 Jahren in Radeberg zu Gast. „Allererstes Ziel für die französischen Schüler ist natürlich, dass sie möglichst viel Deutsch sprechen“, sagt Helene Puissant, Deutschlehrerin in Dole. Das passiert im Unterricht im Humboldt-Gymnasium, aber auch in Alltagssituationen. Während ihres Aufenthaltes wohnen die französischen Schüler bei Gasteltern in Radeberg. „Da wird sicher viel Deutsch gesprochen. Außerdem sind wir in diesen Tagen auch viel unterwegs. So ist ein Besuch in der Pfefferkuchenstadt Pulsnitz geplant. Natürlich werden wir uns auch Dresden ansehen“, sagt die Französin. Außerdem steht eine Fahrt nach Leipzig auf dem Programm. „Das ist uns wichtig, da in der Stadt die friedliche Revolution 1989 begann. Darüber wollen wir mehr erfahren.“ Natürlich sind auch mehrere Besuche von Weihnachtsmärkten vorgesehen. „Neben der Sprache wollen wir einen Einblick in die Lebensgewohnheiten der Deutschen gewinnen.“

Einen bemerkenswerten Unterschied haben die Gäste schon festgestellt. „Unsere Schüler waren überrascht, wie viele Freiheiten ihre deutschen Altersgenossen haben. In Frankreich ist der Schulalltag viel strenger geregelt. Bei uns sind sie meist von 8 bis 18 Uhr durchgängig in der Schule“, sagt Helene Puissant. Für die französische Lehrerin ist so eine Reise auch Werbung für die deutsche Sprache. „Viele Schüler wollen bei uns Englisch lernen. Mit der Fahrt motivieren wir sie vielleicht noch etwas mehr für die deutsche Sprache und die Kultur hier.“

Schüler der neunten bis elften Klassen am Humboldt-Gymnasium freuen sich jetzt schon auf Ende April 2019 . Dann geht es zum Gegenbesuch nach Dole.