Junge Wilde beim Stadt-Kunst-Fest

Erstmalig testet Großenhain am 12. April eine Frühlings-Einkaufsnacht mit Stadt-Kunst-Fest. Die Programmflyer liegen bereits überall aus. Organisiert von der Fördergemeinschaft Großenhain aktiv und Künstler Rainer Belan, werden sich rund um das Kulturschloss die „Jungen Wilden“ tummeln: Schüler aus den Kunstkursen von Gymnasium und Schacht-Oberschule. „Wir wollen damit junge Frische für zwei Wochen in die Innenstadt bringen“, sagt Rainer Belan. Zu sehen sind Abitur-Arbeiten des Gymnasium-Leistungskurses mit Straßenkunst (Street art) und Abschlussarbeiten von Zehntklässlern aus dem Kunstunterricht vom Schacht im Schlossfoyer.
Pünktlich zur Eröffnung des ersten Stadt-Kunst-Festes um 18.30 Uhr im Kulturschloss fällt das Schlaglicht auf die Arbeiten der Jugendlichen. Mit dem Schlachtruf „Reclaim the Castle“ (das Schloss zurückerobern) werden sieben Streetart-Installationen zu sehen sein. Bei „urban knitting“ (Handwerk trifft auf Natur) wird eine Baumgruppe vor dem Schloss ummantelt. Das soll versinnbildlichen, dass jeder ein Teil des großen Ganzen ist und seine eigene wichtige Rolle spielt. Jedes Einzelteil des Mantels steht für einen jungen Künstler.
„Kunst in den Mauernischen“ – damit erinnern Abiturienten durch Miniatur-Installationen in Nischen der alten Stadtmauerteile in der Einfahrt zum Kulturschloss an die Geschichte Großenhains. Bei „Block-adé“ werden Mauern eingerissen, um Neues zu schaffen. Vier Abiturienten regen mit dieser Installation an zu Denkanstößen, um Missstände zu hinterfragen und deren Überwindung anzuregen. „Kunst am Geländer“ wird ebenfalls von vier Abiturienten gestaltet, die den Betrachter zur Teilnahme einladen: Sie visualisieren mit ihrer Textil-Installation am Geländer des Schlosshofes das Thema Toleranz. „Kunst unter den Brückenbögen“ ist eine Arbeit von drei Abiturienten, die den Betrachter zu eigener Aktivität auffordern. Auf dem installierten Thron sitzend soll er seine Mitverantwortung überprüfen und seinen eigenen Weg überdenken. Die „Taube“ als Symbol für beginnenden Frieden und ihren immer wieder beschwerlichen Weg wird von zwei Gymnasiumsschülern im unteren Schlosshof unter den Brückenbögen dargestellt.
„Globen auf der Treppe“ heißt das Kunstwerk aus der Globen, mit denen drei Abiturienten uns vor Augen führen, wie sich zweifelhafter Wissenschaftsdrang durch ein Abgleiten negativ auf gesellschaftliche Entwicklung auswirken kann. Ergänzt wird diese Straßenkunst durch Schülerarbeiten vom Schacht im Foyer. „Sie stammen aus den letzten drei Jahren“, verrät Rainer Belan.
Am 4. Mai um 16 Uhr wird im Foyer des Kulturschlosses eine Preisverleihung des Stadt-Kunst-Festes sowie von ausgewählten Arbeiten der jungen Künstler stattfindet.
Eröffnung: 12. April, 18.30 Uhr im Kulturschloss