Merken

Kämpfer gegen den Krebs

Unternehmer Jürgen Preiss-Daimler wird auf dem Semperoperball für seine wirtschaftlichen Erfolge, aber auch für sein gemeinnütziges Engagement geehrt. 

Von Ines Mallek-Klein
 1 Min.
Teilen
Folgen
Wird auf dem Semperopernball mit dem Sachsen-Preis ausgezeichnet: Der Wilsdruffer Unternehmer Jürgen Preiss-Daimler (79). Er ist selbst an Krebs erkrankt und engagiert sich im Kampf gegen diese Krankheit.
Wird auf dem Semperopernball mit dem Sachsen-Preis ausgezeichnet: Der Wilsdruffer Unternehmer Jürgen Preiss-Daimler (79). Er ist selbst an Krebs erkrankt und engagiert sich im Kampf gegen diese Krankheit. © René Meinig

Wilsdruff. Solche Geschenke kommen gut an. Vor allem zu Weihnachten. Der VivoSight Scanner, ein medizinischer Scanner, mit dem Hautärzte schnell und schmerzfrei Hautkrebs erkennen können, kam an dem Tag vor Heiligabend am Dresdner Universitätsklinikum an. Eine Investition von 106.900 Euro, die so im Haushaltsplan der Klinik nicht eingeplant war. Musste sie auch nicht, denn der Scanner ist eine Spende von Jürgen Preiss-Daimler, jenem Unternehmer, der von Wilsdruff aus die PD-Group aufgebaut hat. Sie gilt als größte konzernunabhängige Unternehmensgruppe in Deutschland und beschäftigt weltweit rund 4.000 Mitarbeiter, die zuletzt 420 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet haben. Eine Erfolgsgeschichte, die mit dem Bau von Autobahnen und Kombinaten schon zu DDR-Zeiten begann.

Doch Jürgen Preiss-Daimler kennt nicht nur Erfolge, er kennt auch Herausforderungen. Die vielleicht größte ist seine Krebserkrankung, die erstmals am 3. Juli 1999 diagnostiziert wurde. Damals war ein Niere betroffen. Mittlerweile finden sich 27 OP-Termine und 24 Bestrahlungsreihen in seinem Kalender. „Mehr als drei, vier Tage bin ich aber nie ausgefallen“, so der Unternehmer, der sich zuletzt in der Dresdner Uniklinik im Gesicht operieren lassen mussten. Hautkrebs, so die Diagnose der Ärzte. Die Biopsie war schmerzhaft, die Wartezeit auf das Ergebnis lang und quälend. 

Hautklinikleiter Prof. Dr. Stefan Beissert am neuen Hautscanner. Er  sendet Licht unter die Haut, die von Tumoren anderes reflektiert wird als von gesunden Hautzellen. Die Untersuchung ist schmerzfrei.
Hautklinikleiter Prof. Dr. Stefan Beissert am neuen Hautscanner. Er sendet Licht unter die Haut, die von Tumoren anderes reflektiert wird als von gesunden Hautzellen. Die Untersuchung ist schmerzfrei. © Uniklinik Dresden/Ina Starke

„Das muss doch einfacher gehen“, sagte sich der Unternehmer und wurde auf den Hautscanner aufmerksam. Der erzeugt Lichtstrahlen, die unter die Haut geschickt werden. Kranke Krebshaut liefert ein anderes Bild als gesunde Haut. So kann schon während der Untersuchung festgestellt werden, ob es sich um Tumore handelt. Das Verfahren ähnelt einer Ultraschalluntersuchung und ist völlig schmerzfrei. Ab Ende Februar soll der Scanner an der Uniklinik zum Einsatz kommen. Zuvor, so ein Sprecher der Klinik, müsse das Personal noch geschult werden.

Für Jürgen Preiss-Daimler ist es nicht die erste Spende an das Dresdner Uniklinikum, wo er selbst in Behandlung ist. Seit 2013 hat seine eigenes gegründete Preiss-Daimler Medical Equipment and Research Stiftung über drei Millionen Euro an die Klinik überwiesen, darunter auch Stipendien für junge Wissenschaftler, die ihre Arbeit in den Dienst der Krebsforschung stellen. „Meine Stiftung feierte 2018 ihr fünfjähriges Jubiläum, deshalb haben wir im Dezember 2018 auch fünf Stipendien im Wert von je 15 000 Euro ausgelobt“, so der Unternehmer.

Er wird den „Sachsen-Preis“, der in diesem Jahr erstmalig vergeben wird, bereits vor Beginn des Semperopernballs auf dem VIP-Empfang im Hotel Taschenberg Kempinski entgegennehmen, Um sich dann auf eine rauschende Ballnacht zu freuen. „Ich war bei allen 13. Bällen in der Vergangenheit dabei und ich kenne auch den Wiener Opernball. Der Dresdner, der ist definitiv schöner“, so der Unternehmer.