Berlin/Frankfurt am Main. Nach Angaben des Verbands der Automobilindustrie (VDA) entfielen in den ersten beiden Februarwochen mehr als die Hälfte der durch die Prämie verkauften Autos auf deutsche Hersteller. Der VDA rechnet mit einem zusätzlichen Verkauf von 200000 bis 400000 Pkw. Allerdings kommen nicht alle Kleinwagen aus Deutschland: So wird der Ford „Ka“ in Polen und Spanien produziert, der VW „Polo“ ebenfalls in Spanien. Die VW- und Audi-Händler geben trotz des Käuferansturms keine Entwarnung. Der Chef des Händlerverbands, Michael Lamlé, sagte, vom Sommer an werde es wohl ein „spürbares Loch“ geben.
Unterdessen gibt es bei Volkswagen erstmals seit 25 Jahren von heute an wieder Kurzarbeit in großem Umfang. In Deutschland sind gut zwei Drittel der 92000 VW-Beschäftigten betroffen. Die 6200 VW-Mitarbeiter in Zwickau arbeiteten bereits in der vorigen Woche verkürzt. Nur in der Forschung, in der Komponentenfertigung sowie in der Ausbildung wird weiter voll gearbeitet. Verschont bleiben unter anderem die VW-Motorenfertigung in Chemnitz sowie nach früheren Aussagen von VW-Sachsen-Sprecher Gunter Sandmann auch die Phaeton-Fabrik in Dresden.
Der Zeitung „Bild“ zufolge steht der Autobauer Opel im Mai oder im Juni vor der Zahlungsunfähigkeit. Das Blatt beruft sich auf eine Quelle im Bürgschaftsausschuss. Das Magazin „Spiegel“ berichtet, Opel benötige derzeit 3,3 Milliarden Euro. Der Verband der europäischen Opel-Händler will sich mit mehreren Hundert Millionen Euro beteiligen. Konzernsprecher Frank Klass kündigte einen Rettungsplan an. Die Politik streitet weiter um Staatshilfen. Das lehnte die schwedische Regierung für den bereits insolventen Autobauer Saab kategorisch ab. (dpa/AP/SZ)