Kamenz
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Kaffee für die Bauarbeiter

Im Supermarkt in Pulsnitz gibt's keinen frisch gebrühten Kaffee mehr. Das sorgt auf den Breitband-Baustellen für Verdruss. Sogar die Bürgermeisterin schaltet sich ein.

Von Reiner Hanke
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Die ersten Anwohner in Pulsnitz haben schon reagiert und den Monteuren auf der Feldstraße eine Thermoskanne mit Kaffee gebracht.
Die ersten Anwohner in Pulsnitz haben schon reagiert und den Monteuren auf der Feldstraße eine Thermoskanne mit Kaffee gebracht. © René Plaul

Pulsnitz. Im Pulsnitzer Supermarkt gibt es keinen frisch gebrühten Kaffee mehr. Das ist für die Bauleute traurig, die in Pulsnitz gerade Gräben ausheben und Strippen ziehen fürs schnelle  Internet. Der Markt war wohl ihre Hauptquelle, um sich mit dem heißen Getränk zu versorgen. Aber auch Anwohner haben dann und wann einen Becher rübergereicht. Sie sind offenbar zufrieden mit der Bauleistung. 

Schnell und ordentlich gehe alles über die Bühne, sagt auch Bürgermeisterin Barbara Lüke (parteilos). Es gebe Lob  von Bürgern. Und Kaffee sei ja auch nicht unwichtig für eine gutes Baustellen-Klima, ergänzt sie mit einem Augenzwinkern. 

Nachdem der Heeße  aus dem Supermarkt versiegt ist, fragten Bürger offenbar an, ob eventuell auch Kaffee aus dem Kofferraum verkauft werden könnte. Das gehe aber aus hygienischen Gründen und wegen der weitreichenden Einschränkungen durch die  Corona-Pandemie derzeit nicht,  schon gar nicht mit Porzellan-Bechern, so die Rathauschefin.

Sie hat aber mit dem Bauleiter Kontakt aufgenommen und eine Idee ins Spiel gebracht.  Die Stadt würde Einweg-Becher zur Verfügung stellen:  "Der Bauleiter war sehr angetan", denn der Kaffee würde den Jungs wirklich fehlen.

Sie seien oft über lange Zeit von ihren Familien getrennt, arbeiteten sechs Tage die Woche bei Wind und Wetter. Und das  gerade jetzt besonders zügig, um die Zeiten mit wenig Verkehr wegen der Corona-Beschränkungen gut zu nutzen. Aktuell seien über 50 Bauleute im Stadtgebiet im Einsatz. 

"Ich würde mich freuen, wenn das bereits an den Tag gelegte bürgerschaftliche Engagement von Anwohnern an den  Baustellen des Breitbandausbaus weitere Kreise zieht und ab und zu ein wenig Kaffee in die Einweg-Becher gefüllt wird", ruft die Rathauschefin nun auf.  So sei auch der Hygiene Genüge getan. Die gutgemeinten Kaffeepötte aus Keramik bleiben sicherheitshalber in der Küche. Der Kaffeedurst könnte trotzdem gelöscht werden. Die Worte  wirkten. Am Freitag brachten  Anwohner zum Beispiel den Monteuren auf der Feldstraße eine Thermoskanne mit Kaffee vorbei.

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