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Berndt ist neuer AfD-Chef in Brandenburg

Hans-Christoph Berndt ist der neue AfD-Chef in Brandenburg. Er leitet einen als rechtsextremistisch eingestuften Verein.

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Hans-Christoph Berndt am Dienstag in Potsdam.
Hans-Christoph Berndt am Dienstag in Potsdam. © Soeren Stache/dpa

Potsdam. Die Brandenburger AfD-Landtagsfraktion hat Hans-Christoph Berndt zum neuen Vorsitzenden gewählt. Dies teilte der Parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Fraktion, Dennis Hohloch, am Dienstag mit. Berndt tritt die Nachfolge von Andreas Kalbitz an, der nach seinem Rauswurf aus der Partei im August zurückgetreten war.

Berndt leitet den Verein "Zukunft Heimat", der vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuft wird. Berndt sei wie Kalbitz ein "erwiesener Rechtsextremist", hatte Landesverfassungsschutzchef Jörg Müller gesagt. 

Für das Amt des im August zurückgetretenen Andreas Kalbitz hatten sich am Dienstag gleich drei Kandidaten: die Vize-Fraktionschefin Birgit Bessin, der Parlamentarische Geschäftsführer Dennis Hohloch und der AfD-Landtagsabgeordnete Hans-Christoph Berndt. Kalbitz war im August nach seinem Parteiausschluss zurückgetreten. Der AfD-Bundesvorstand hatte Kalbitz im Mai die Mitgliedschaft aberkannt und dies mit früheren Kontakten ins rechtsextreme Milieu begründet.

Mehrere Verdachtsfälle

Die drei Kandidaten gingen kommentarlos in den Fraktionssaal. Einige AfD-Abgeordnete betonten die Bedeutung der Wahl für den Zusammenhalt. "Die wichtigste Aufgabe ist, die Fraktion zusammenzuhalten", sagte der AfD-Landtagsabgeordnete Felix Teichner. «Wir sind ja seit Antritt 23 Fraktionskollegen, und das ist eine große Aufgabe, dass das so bleibt.» Mit Blick auf die Spaltung von AfD-Fraktionen in anderen Parlamenten sagte er. "Ich denke, das wäre ein wichtiges Zeichen für alle anderen Mandatsträger der AfD, dass die AfD zusammenhält."

Die AfD-Landtagsabgeordnete Marianne Spring-Räumschüssel rechnete vor Beginn der Wahl mit einem knappen Ergebnis. "Wir werden, denke ich mal, eine Stichwahl haben", sagte sie. Nach der Wahlordnung müsse der oder die neue Vorsitzende eine absolute Mehrheit haben.

Bessin gehörte zu den ersten Unterzeichnern der "Erfurter Resolution" des inzwischen aufgelösten rechtsnationalen "Flügels" der Partei rund um den Thüringer Fraktionschef Björn Höcke. Hohloch gilt als Vertrauter von Kalbitz und war jahrelang Landesvorsitzender der AfD-Nachwuchsorganisation Junge Alternative, die wegen des Verdachts des Rechtsextremismus vom Verfassungsschutz beobachtet wird. (dpa)