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Im Halbstundentakt nach Dresden

Neuer Betreiber, mehr Verbindungen und höherer Komfort: Das ändert sich im Nahverkehr zwischen Kamenz, Königsbrück und der Landeshauptstadt.

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Zwischen Kamenz/Königsbrück und Dresden verkehrt nach mehr als zehn Jahren künftig die DB Regio.
Zwischen Kamenz/Königsbrück und Dresden verkehrt nach mehr als zehn Jahren künftig die DB Regio. © Archivfoto: André Schulze

Kamenz/Königsbrück/Dresden. Zwischen Dresden und Kamenz sowie Dresden und Königsbrück fährt ab Dezember 2021 mit der DB Regio AG wieder die Deutsche Bahn. Das beschloss jetzt die Verbandsversammlung des Verkehrsverbundes Oberelbe (VVO). Der VVO vergab die Leistung für zehn Jahre. Nach einer Notvergabe 2019 fahren derzeit auf den vier Strecken Züge der Mitteldeutschen Regiobahn (MRB). Dazu gehören auch die Verbindungen von und nach Altenberg sowie zwischen Pirna und Sebnitz.

„Mit der langfristigen Vergabe sichern wir die wichtige Mobilität zwischen Ballungsraum und ländlichen Gebieten“, betont der Bautzener Landrat Michael Harig (CDU), der auch  Vorsitzender des VVO ist. Froh sei er zudem, dass die Züge nach Kamenz künftig in einem engeren Takt fahren können: Montags bis freitags zwischen 4.30 und 8.30 Uhr sowie zwischen 14 und 18.30 Uhr rollen sie statt stündlich ab Dezember 2021 dann alle 30 Minuten.

Um die bessere Anbindung an die Landeshauptstadt kämpft Kamenz als Wachstumsregion schon lange. Hier gibt es mit Firmen wie der Daimlertochter Accumotive und mehreren Behörden große Arbeitgeber. Die Freude bei Oberbürgermeister Roland Danz (parteilos) ist groß. „Wir haben schon seit längerer Zeit um den Halbstundentakt gerungen. Dass sich jetzt eine Lösung ergibt, darüber freuen wir uns riesig. Es ist auch ein deutliches Zeichen, dass die Anbindung aus der Landeshauptstadt in das Dresdner Umland für den Freistaat eine große Bedeutung hat“, sagt er. Stadt, Landkreis und Freistaat hätten sich sehr für die Verbesserung eingesetzt. „Mit dem Halbstundentakt wird der Wirtschaftsraum der Stadt Kamenz und der Region erheblich gestärkt“, sagt Dantz.

Bessere Ausstattung in den Zügen

Mit dem Wiedereinstieg der DB Regio soll sich außerdem die Ausstattung der Züge des Typs Desiro Classic vom Hersteller Siemens verbessern. Sie würden überholt, teilt der VVO mit, und zudem mit WLan, Steckdosen und einer modernen dynamischen Fahrgastinformation in Echtzeit ausgestattet.

Hintergrund für die Notvergabe im Vorjahr war die Insolvenz der Städtebahn. Die hatte als privater Anbieter vor über zehn Jahren die Ausschreibung gewonnen und den Betrieb im Dezember 2010 auf den Strecken übernommen. Bis dahin war fast überall die DB Regio zuständig. Durch den Wettbewerb sollte der Steuerzahler entlastet werden.

Das  Scheitern der Städtebahn hatte im  vorigen Jahr für Chaos im Nahverkehr der Region gesorgt. Nun kehrt Ende 2021 die Deutsche Bahn wieder auf die Strecken zurück. Bis dahin fährt noch die MRB. Für deren Mitarbeiter habe der Betreiberwechsel aber wenig Auswirkungen, so VVO-Sprecher Christian Schlemper. Denn der VVO habe die Übernahme von Triebwagenführern und Zugbegleitern sowie den Disponenten und Mitarbeitern der Dresdner Verwaltung durch den neuen Streckenbetreiber in der Ausschreibung festgelegt.

Der nun erfolgte Zuschlag an die DB Regio tritt allerdings erst nach Ablauf einer Wartefrist in Kraft, so Schlemper. So sei es noch möglich, dass unterlegene Bieter ein Nachprüfverfahren verlangen.  (SZ/ha)

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