Gräfenhain: Jetzt können die Feuerwehrleute auch duschen

Königsbrück. Er ist klein, aber fein: der neue Anbau. Im Feuerwehrgerätehaus im Königsbrücker Ortsteil Gräfenhain ist nur wenig Platz, und doch haben die Kameraden der freiwilligen Wehr alles, was sie für ihren Dienst und den Einsatz brauchen. Man muss sagen, jetzt haben sie alles. Das Feuerwehrgerätehaus hat einen Anbau bekommen, der bitter notwendig war.
Kassenwart Hans Großmann und der Baubeauftragte der Wehr Roland Menzel blicken zurück. Das alte Gerätehaus stammt aus dem Jahr 1960. Außer immer wieder mal ein paar Renovierungen und kleinen Verbesserungen ist in all den Jahren bis heute nicht viel passiert. „Seit 2002 bemühen wir uns um einen Anbau, weil die Bedingungen wirklich nicht optimal waren“, erklärt Roland Menzel. Das Gerätehaus war viel zu klein und bestand nur aus einem Gebäudeteil. „Da passte gerade mal der Mannschaftstransportwagen rein“, sagt der stellvertretende Wehrleiter Ricardo Rother.
Toiletten für die Kameraden fehlten
Die Uniformen hingen in dem einen Raum mit dem Fahrzeug, es gab weder Toiletten noch Duschen. Auch fehlten ein Aufenthaltsraum oder eine kleine Küche. Im Herbst 2020 bekam die Wehr einen neuen Mannschaftswagen, etwas größer als der vorherige. „Der passte haarscharf ins Gerätehaus, da war fahrerisches Können gefragt“, erzählt Colin Gumpert, der Chef des Feuerwehrvereins. Aber eigentlich gehört zum Mannschaftswagen auch ein Anhänger, in dem sich alle Gerätschaften für den Einsatz befinden. Es musste also dringend etwas passieren.
„Nach langem Betteln hat sich die Stadt 2019 endlich entschieden, dass ein Anbau errichtet wird“, erklärt Roland Menzel. Am 21. November 2020 war Baubeginn. Noch vor dem Winter wurde die Bodenplatte gegossen. Im Frühjahr 2021 ging es weiter, und jetzt, nach mehr als einem Jahr, steht der Anbau und ist eingerichtet.
Nur das Material musste bezahlt werden
Jetzt wird sich mancher fragen, warum die Errichtung eines Anbaus in der Größe von zwölf mal sechs Metern so lange dauert. Die Antwort liegt in der Bauausführung. Alle Arbeitsleistungen haben die Mitglieder der Feuerwehr, Bewohner des Dorfes oder Firmen in Feierabendarbeit geleistet. „Sozusagen als freiwillige Arbeiten, die uns oder der Stadt keinen Cent gekostet haben“, sagt Roland Menzel. Die Arbeitsleistungen wurden sozusagen gesponsert, und dafür möchten sich die Kameraden bei allen Beteiligten bedanken. Nur die Materialien wurden von der Stadt bezahlt. Insgesamt waren das rund 50.000 Euro.
Zum Dorffest von Gräfenhain an diesem Wochenende soll die offizielle Einweihung des Anbaus am Feuerwehrhaus stattfinden. Am Freitag werden auch alle beteiligten Firmen, die Helfer und Sponsoren mit dabei sein. Bereits jetzt sind sich die 23 Kameraden der Gräfenhainer Wehr einig, dass sich die Bedingungen für sie wesentlich verbessert haben. Es gibt einen separaten Umkleidebereich, einen Aufenthaltsraum mit Küche, ein Lager und Toiletten sowie Duschen. Und auch für den Mannschaftswagen mit Anhänger ist mehr Platz.
Drei Tage wird gefeiert
Mit der Einweihung startet ein dreitägiger Veranstaltungsmarathon zum Dorffest in Gräfenhain. Höhepunkte dürften dabei das Traktor- und Oldtimertreffen am Sonnabend und der Festumzug am Sonntag sein. Und bei den Aktivitäten werden die Feuerwehrleute mit dabei sein und auch ihr neues Haus zeigen.
Das komplette Programm ist hier zu finden.