Kamenz
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Kamenzer Eisbader tauchen ab

Temperaturen um den Gefrierpunkt, Eisschollen auf dem Wasser – das hielt Wagemutige nicht davon ab, im Freibad Bischheim ins kühle Nass zu steigen.

Von Heike Garten
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Mit der Eisscholle auf dem Kopf: Werner Bauer war der älteste Teilnehmer beim Winterschwimmen, wozu sich die Wasserwachtler von Kamenz jetzt im Freibad Bischheim trafen.
Mit der Eisscholle auf dem Kopf: Werner Bauer war der älteste Teilnehmer beim Winterschwimmen, wozu sich die Wasserwachtler von Kamenz jetzt im Freibad Bischheim trafen. © Jirka Hofmann

Haselbachtal. Schon beim Zuschauen wird ihnen kalt: In dicke Jacken eingehüllt, mit Schal und Mütze stehen die Schaulustigen am Rand des Beckens vom Bischheimer Bad und blicken auf die Wagemutigen. Es sind Männer und Frauen, die bei Schnee, Außentemperaturen um den Gefrierpunkt und einer Wassertemperatur von etwa 1,5 Grad Celsius am Sonntag den Sprung ins kühle Nass riskierten. Es sind Mitglieder der Wasserwacht Kamenz, die zum traditionellen Eisbaden ins Freibad eingeladen hatten.

Einer von ihnen ist Silvio Berger, den Sommer über Bademeister und Objektleiter des Freibades Wiesengrund in Bischheim. „Es war schön im eiskalten Wasser. Ich wäre noch länger drinnen geblieben“, sagt er auf die Frage, ob er gefroren hat. Dabei hielt es Silvio Berger schon ganz schön lange im kalten Wasser zwischen den etwa zwei Zentimeter dicken Eisschollen aus: immerhin 45 Minuten.

Ähnlich lange blieben auch die anderen Eisbader im Becken, die gemeinsam schwammen, ins Wasser sprangen und sogar rutschten. „Wir hatten alle zusammen viel Spaß“, sagt Silvio Berger. Übrigens: Während das Wasser dicht unter dem Eis etwa 1,5 Grad Celsius kalt war, zeigte das Thermometer in einem Meter Tiefe 3 Grad Celsius an.

Schwimmen zwischen Eisschollen. Das erlebten 30 Wagemutige beim Eisbaden im Bischheimer Freibad. Zum Aufwärmen wurde eine Tasse mit Glühwein ins Becken gereicht.
Schwimmen zwischen Eisschollen. Das erlebten 30 Wagemutige beim Eisbaden im Bischheimer Freibad. Zum Aufwärmen wurde eine Tasse mit Glühwein ins Becken gereicht. © Jirka Hofmann

Knapp 30 Mutige genossen das Bad in dem kalten Wasser. 15 von ihnen trugen einen Neopren-Anzug, 13 stiegen nur mit Badehose oder Badeanzug in die Fluten. Alle trugen eine Bommelmütze, damit der Kopf nicht auskühlt. Der jüngste Teilnehmer war unter 20 Jahre, der älteste, Werner Bauer, schon Rentner und über 70. Damit es von innen warm wird, bekamen die Eisbader eine Tasse Glühwein ins Wasser gereicht.

Doch nicht nur für sie gab es etwas zum Aufwärmen. Auch auf die Besucher warteten heißer Tee und eine heiße Wurst. „Und natürlich hatten auch sie jede Menge Spaß, manche blickten voller Bewunderung auf die Eisbader. Auf jeden Fall war es für alle ein gelungener Vormittag“, schätzt Silvio Berger ein. Nicht das erste Mal stiegen die Wasserwachtler von Kamenz ins Bischheimer Bad. „Es war bereits das 21. Mal. Nur in den Corona-Jahren haben wir ausgesetzt“, so der Bademeister.

Kamenzer fahren zum Donauschwimmen

Das Eisbaden im Bischheimer Bad ist gleichzeitig die Generalprobe für das Donauschwimmen in Neuburg in Bayern. Am kommenden Wochenende reisen 17 Wasserwachtler zu diesem Event. Die Kamenzer sind zum 23. Mal dort mit dabei. Am 27. Januar findet in Neuburg der Karnevalsumzug statt, der in und neben der Donau gefeiert wird. Nach Angabe der Organisatoren soll es der größte europäische Karnevalsumzug mit rund 1.100 Mutigen sein, die ins Wasser steigen. Bereits Wochen vor der Veranstaltung war diese ausverkauft.

Die Kamenzer fahren am Freitag mit zwei Kleinbussen des Deutschen Roten Kreuzes in die bayerische Stadt. Übernachtet wird in einer von den Organisatoren zur Verfügung gestellten Turnhalle, bevor am Sonnabend der Startschuss fällt. Die Teilnehmer am Donau-Winterschwimmen bewältigen dann eine Strecke von vier Kilometern. Am Ziel gibt es für jeden eine Eierflockensuppe.