Königsbrück: Platz für Eigenheime

Königsbrück. Die Nachfrage nach Bauland ist ungebrochen. Vor allem junge Leute sind auf der Suche nach einem Baugrundstück, um sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen. Auch die Stadt Königsbrück bekommt dies zu spüren, vor allem weil sie im Umfeld der Landeshauptstadt liegt. "Die Preise für Bauland in Dresden sind für viele Bauwillige einfach zu hoch. Deshalb schauen sie sich im sogenannten Speckgürtel um", weiß auch der Königsbrücker Bürgermeister Heiko Driesnack (CDU).
Und er nennt die Wohnlage in seiner Stadt ideal. "Du wohnst in der Stadt und kannst dich trotzdem im Grünen verlaufen." Es gebe genügend Wald- und Grünflächen, die Zuganbindung nach Dresden sei da, "und wir haben mit Ärzten, Kindereinrichtungen, Schulen und Einkaufsmöglichkeiten eine ordentliche Infrastruktur", sagt er. Viele Vereine würden Freizeit-Aktivitäten anbieten. Die Stadt liegt direkt am größten zusammenhängenden Naturschutzgebiet des Freistaates Sachsen, der Königsbrücker Heide. Es gibt zahlreiche Rad- und Wanderwege.
Diese guten Bedingungen haben aber eine Konsequenz. Die Nachfrage nach Bauland in Königsbrück ist riesig und kann kaum befriedigt werden. Mit einem neuen Wohngebiet will die Stadt die Situation entschärfen. Das geplante Baugebiet Heideweg liegt am südlichen Rand von Königsbrück. Für das gesamte Areal sind 51 Grundstücke geplant, unterteilt in drei Bauabschnitte. "Wir realisieren einen Abschnitt nach dem anderen. Erst wenn einer fertig ist, wird der nächste in Angriff genommen und die Flächen zum Verkauf angeboten", erklärt Heiko Driesnack die Vorgehensweise.
Alle Grundstücke sind vergeben
Der erste Bauabschnitt entlang der Forststraße und dem Kornweg ist bereits erschlossen. 18 Baugrundstücke befinden sich auf dem Gebiet. Davon sind 17 verkauft, das letzte ist reserviert, heißt es aus der Stadtverwaltung. Zwei Häuser stehen bereits, bei weiteren zehn haben die Eigentümer mit dem Bau begonnen oder stecken mitten in den Vorbereitungen. "Die ersten Eigenheimbesitzer wollen noch in diesem Jahr einziehen", so der Bürgermeister.
Der zweite Bauabschnitt wird gerade vorbereitet. Bei der Erschließung hat die Stadt allerdings ein großes Problem zu lösen: Es muss eine Waldfläche verschwinden, damit die Grundstücke dann den vorgeschriebenen Abstand zum Wald haben. Die Rodung ist bereits genehmigt und in den Plänen festgeschrieben. Es gibt auch eine Ausgleichsfläche für Ersatzpflanzungen im Norden des Landkreises Bautzen. "Es wird nur schwer, eine Firma zu finden, die in der Lage ist, die Bäume nicht nur zu fällen, sondern auch gleich zu roden. Schließlich soll auf der Fläche gebaut werden", erklärt der Bürgermeister. Erst wenn das passiert ist, kann mit der Erschließung und Vermarktung begonnen werden. Driesnack rechnet im nächsten Jahr damit.
Schon viele Interessenten für den zweiten Bauabschnitt
Auf diesem zweiten Baufeld sind 17 Grundstücke mit einer Größe von 620 bis 1.400 Quadratmetern geplant. Die Nachfrage nach den Flächen sei schon jetzt da. Nach Aussage der Stadtverwaltung gibt es bereits 45 Interessenten. Und so wird schon jetzt über den dritten Bauabschnitt nachgedacht. Dabei handelt es sich um baureifes Land, was aber noch nicht erschlossen ist. Dort könnten dann 16 Grundstücke mit einer Größe von 570 bis 1.000 Quadratmetern entstehen.
Das neue Wohngebiet Heideweg ist das vorerst letzte, das die Stadt Königsbrück plant. Weitere Baumöglichkeiten gibt es nicht. "Es könnten noch Lücken in der Innenstadt gefüllt werden, aber die sind in Privatbesitz. Da hat die Stadt keinen Einfluss drauf", erklärt Heiko Driesnack.
Eine kleine Option für weitere Baugrundstücke hat er allerdings noch - entlang der Steinborner Straße. Dort stehen einige Gärten leer, und die Stadt könnte einen Teil der Grundstücke, die ihr gehören, in Bauflächen umwandeln. "Es braucht aber niemand Angst zu haben, dass wir ihm den Garten wegnehmen. Es geht nur um nicht genutzte Flächen", beruhigt der Bürgermeister. So könnten noch drei Baugrundstücke geschaffen werden.

Die Situation auf dem Königsbrücker Wohnungsmarkt ist entspannt. Der Eigenbetrieb Wohnungswirtschaft vermietet im Auftrag der Stadt 215 Wohnungen an den verschiedenen Straßen. Der Leerstand liegt bei knapp neun Prozent, ein geringer Anteil im Vergleich zu anderen Städten. Und auch die Nachfrage nach den Mietwohnungen sei da. "Wir sind in der glücklichen Lage, dass der Eigenbetrieb sehr wirtschaftlich arbeitet. Er trägt sich finanziell selbst, und Zuschüsse vonseiten der Stadt sind nicht erforderlich", zeigt sich der Bürgermeister zufrieden. Er ist sich sicher, dass Königsbrück auch in Zukunft als Wohnort gefragt sein wird.
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