Kamenz. Die Stadt Kamenz will zwei weitere Info-Tafeln auf dem Hutberg aufstellen. Sie sollen mehrsprachig über die Geschichte der Hutbergbühne und der Fragmente des Ehrenmals für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges informieren.
Auf dem Berg ließ die Stadt bereits mehrere solche Tafeln anbringen. Zuletzt am Jägerstein und am Bismarck-Denkmal. Es sei wichtig, Denkmale einzuordnen, schätzte ein Stadtrat damals ein.
Das soll jetzt auch an der Hutbergbühne und an den Überresten des Ehrenmals im Bereich der Bühne ermöglicht werden. Sie gehören zu den auffälligsten Anlagen auf dem Gelände, und die Hutbergbühne ist viel besucht.
Gerade hier Einheimischen und Touristen Informationen anzubieten, sei um so dringlicher, weil "beide Objekte aus der Zeit des Nationalsozialismus stammen und damit in Teilen eine problematische Geschichte haben", heißt es in der Begründung der Stadt.
Denkmal wurde nach dem Krieg abgerissen
Die Tafeln sollen die Umstände der Entstehung erläutern. Das sei schon deshalb nötig, weil von dem Gefallenen-Denkmal nur noch Reste geblieben sind, die sich Besuchern des Berges nicht ohne Weiteres erschließen würden. Das Denkmal wurde 1948 weitgehend abgerissen. Bei der Bühne handelte es sich ursprünglich um einen nationalsozialistischen Thingplatz; also eine Versammlungsstätte.
So fallen die Texte diesmal auch umfangreicher aus, um die Geschichte und die Verstrickung in die Nazi-Ideologie und Propaganda verständlich darstellen zu können. Verfasst wurden sie von Stadtarchivar Thomas Binder und Ragnit Michalicka, die Kuratorin der Stadtgeschichtlichen Sammlung im Malzhaus ist.
Nach dem Kulturausschuss wird der Stadtrat abschließend über die zwei neuen Tafeln auf dem Hutberg beraten. Die Kosten beziffert die Stadt auf etwa 1.700 Euro.
Solche Tafeln gibt es schon an vielen Sehenswürdigkeiten und historischen Orten der Stadt, so unter anderem am Klostertor, am Rathaus und am Bönischstift. (SZ/ha)