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Kamenz: Neue Skate-Rampen freigegeben

Die Anlage des Kinderschutzbundes im alten Stadtbad ist jetzt um eine Attraktion reicher - dank vieler Unterstützer.

Von Reiner Hanke
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Auch für Inline-Skater sind die neuen Rampen im alten Kamenzer Stadtbad geeignet. Die Kinder aus der Kita Rasselbande aus dem Ortsteil Cunnersdorf haben große Freude daran.
Auch für Inline-Skater sind die neuen Rampen im alten Kamenzer Stadtbad geeignet. Die Kinder aus der Kita Rasselbande aus dem Ortsteil Cunnersdorf haben große Freude daran. © Matthias Schumann

Kamenz. Die Stadt Kamenz ist jetzt um eine Attraktion für junge Leute reicher: Sie können die neuen Elemente im Skate-Park im alten Stadtbad in Besitz nehmen. Eine Chemnitzer Fachfirma baute rund zwei Wochen lang an den drei neuen Elementen.

Noch hängen an den Holzkonstruktionen Schilder mit der Aufschrift „Frisch gestrichen“. Aber die Kamenzer Jugend ist längst auf den neuen Rampen unterwegs. Die sind deutlich größer als die alten Modelle und etwa anderthalb Meter hoch. Auf einer Strecke von rund 20 Metern können die Skater jetzt so richtig loslegen. „Mit viel Neugier“ hätten die künftigen Nutzer schon beobachtet, wie sich die Fläche entwickelte, sagt Marita Lehmann. Sie ist die Vorsitzende des Kinderschutzbundes in Kamenz, der das Areal betreut.

Jüngere, die noch nicht so fit auf dem Board sind, nehmen wie Joel die Rampen auch gern mal unter ihre Rollerräder oder rennen mit Schwung die Schräge hinauf: „Die Kinder sind begeistert“, sagt Joels Mama, Jana Günther. Und: „Hauptsache sie sind in Bewegung.“

Neugestaltung zusammen mit Jugendlichen geplant

Jonas hat mit 15 Jahren das Skateboard schon ordentlich im Griff. Die neue Anlage sei „einfach geil“. Weil man jetzt auch zwischen den Elementen immer in Schwung bleiben könne, ohne abzusetzen, sagt er und demonstriert, wie's geht. Das sei bisher nicht so gewesen. Er sei so gut wie täglich hier, sagt Jonas, an den Wochenenden kämen bis zu 15 junge Leute. Dass die Anlage entstehen konnte, sei einfach toll.

Das war nicht immer so klar. „Wir haben uns schon seit mehreren Jahren mit Jugendlichen ausgetauscht, um den Platz für die Skater zu verbessern, attraktiver zu gestalten“, sagt Marita Lehmann. Skizzen seien angefertigt und nach Ideen gesucht worden. Dabei habe auch das Netzwerk für Kinder- und Jugendarbeit aus Bischofswerda den Kamenzern immer sehr zur Seite gestanden.

Doch zuletzt hätten die jungen Leute kaum noch dran geglaubt, dass das Projekt verwirklicht werden kann: wegen der Finanzierung, Corona, den explodierten Materialpreisen. Eine Fachfirma musste gefunden werden. So kamen immer wieder Zweifel auf.

Ohne Spenden wären Rampen nicht entstanden

Die sind nun verflogen: „Danke an die Stadt Kamenz, die zwei Drittel der Kosten seit 2021 im Haushalt reserviert hatte“, sagt Marita Lehmann. Und „danke an alle Spender und Sponsoren, sonst hätten wir das Vorhaben nicht umsetzen können. In Kamenz gibt es schon tolle Menschen, die immer wieder ein Herz für Kinder haben.“

30.000 Euro hat die Anlage insgesamt gekostet. Aktuell läuft noch eine Spendenaktion über eine Crowdfunding-Plattform der Genossenschaftsbanken. Die Aktion heißt „Viele schaffen mehr“. Bis zum Sonntag kann hier noch eingezahlt werden.

Das Skate-Projekt laufe ja auch noch weiter und sei nicht mit den drei neuen Rampen beendet, sagt Marita Lehmann. Das wünscht sich auch Jonas. Es werde schon an weiteren Ideen getüftelt, erzählt er.

Auch Alexander Rink, Chef der Chemnitzer Firma, die die Elemente gebaut hat, ist zufrieden. Für vergleichsweise wenig Geld sei hier etwas Gelungenes entstanden, sagt er und dass er gern noch weiter an dem Skate-Park arbeiten würde.

Jonas hofft vor allem, dass die Anlage gut erhalten bleibt. Zumal die jungen Leute beim Bau selbst ein bisschen mit zur Hand gegangen seien. Das wünscht sich Marita Lehmann für den gesamten Freizeitpark - dass er von jedem geachtet und gepflegt wird.

Die Kinderschutzbund-Chefin ist sich sicher: "Unser altes Stadtbad hat sich zu einem Erholungsplatz für alle Altersgruppen entwickelt. Ein wunderbarer Ort zum Bewegen, Quatschen, Sitzen, Spielen, einfach die Zeit zu genießen.“ Um das zu erleben, muss man sich nur eine Weile an den Rand des Skate-Parks setzen.

  • Der Kinderschutzbund lädt Familien zur Veranstaltung Trommelzauber für Dienstag, 23. August, von 10 bis 11 Uhr, auf den Kamenzer Marktplatz ein