Kamenz
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Kamenzer sammeln neun Kubikmeter Müll

25 Teams sorgten jetzt im Stadtgebiet an zwei Tagen für Sauberkeit. Beim Aktionstag waren auch viele Kinder am Start.

Von Ina Förster
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Auch Greta Recke aus Kamenz war mit ihren Eltern bei der Müllsammel-Aktion dabei.
Auch Greta Recke aus Kamenz war mit ihren Eltern bei der Müllsammel-Aktion dabei. © Privat: Recke

Kamenz. Am 1. und 2. April startete in Kamenz eine große, bislang in dieser Form noch nie dagewesene Müllsammel-Aktion. Insgesamt 25 Teams machten sich an den zwei Tagen mit großem Eifer daran, das Stadtgebiet und auch die Ortsteile von herumliegendem Plastikmüll, Zigarettenstummeln, aber auch Sperrmüll zu befreien. Darunter vier Schulklassen, Leute vom Internationalen Bund, der Träger im Bereich Jugend- und Sozialarbeit ist, sowie viele Privatleute.

Zusammen kamen etwa neun Kubikmeter Unrat, den die Kommunalen Dienste Kamenz (KDK) anschließend entsorgten. "Ein ganzer Müllcontainer war jedenfalls am Sonnabendabend komplett gefüllt", so Citymanagerin Anne Hasselbach. Dafür waren extra Sammelstationen eigerichtet worden. Die Mitmacher konnten sich im Vorgang bei der Stadtverwaltung auch passende Müllbeutel abholen.

Arbeit der Kommunalen Dienste unterstützt

"Wenn man die Arbeitszeit der Mitmacher zusammen zählen würde und die Entsorgungskosten dazu rechnet, kommt man übrigens auf eine mittlere vierstellige Zahl", war von den Kommunalen Diensten zu erfahren. Der Stadt Kamenz wurde also auf tolle Art und Weise unter die Arme gegriffen. Für solche Arbeiten hätte man im normalen Alltagsbetrieb leider gar nicht genügend Arbeitskräfte, da andere Dinge täglich anliegen, die noch mehr Priorität hätten.

Colette Johne aus Kamenz war beispielsweise zweieinhalb Stunden mit ihrem Müllgreifer unterwegs an der Hohen Straße. "An der Grenze zum Kaufland-Grundstück liegt sehr viel Müll. Teilweise so große und schwere Stücke, die ich gar nicht tragen konnte", berichtet sie. Auch Horst Stoklas war mit Freunden im Volkspark zu Gange. "Nach mehr als zwei Stunden waren vier Müllsäcke ausreichend gefüllt", sagt er. "Auch wenn wir heute den Dreck und die Abfälle insbesondere der Raucher, Trinker und anderer Umweltsünder eingesammelt haben, sollten sich diese Menschen angesprochen fühlen und eventuell mehr auf kleine Kinder, die Natur und auch auf die Haustiere achten", so der Wunsch seines Sammel-Teams.

Sicher nicht die letzte Aktion dieser Art

Auch Greta war mit ihrer Mama Silke Recke hinter dem alten Krankenhaus am Damm unterwegs. Hier sah es ganz manierlich aus. "Danach haben wir uns den neuen Parkplatz am Stiftgässchen und die Grünfläche darum vorgenommen. Es ist nicht zu glauben, wie viele Kippen dort liegen", sagt Silke Recke empört. "Es sollte den Rauchern peinlich sein, dass eine Neunjährige deren Stummeldreck wegräumt!"

Mit Sicherheit wird die Müllsammel-Aktion nicht die letzte gewesen sein. "Wir können nur allen Mitmachern danken, dass sie vor allem auch vor dem Würstchenmarkt noch einmal alle so beherzt angepackt haben. Großes Kino", so Anne Hasselbach. "Viele engagierte Menschen haben unsere Stadt in den letzten Tagen vom Müll befreit. Zur Belohnung gab es übrigens auch Kamenzer Würstchen", sagt sie.

Immer wieder wenden sich auch Leser an die Sächsische Zeitung, die sich über Müllberge im Stadtgebiet ärgern. Die Aktion habe aber gezeigt, dass "Selberanpacken" manchmal die einfachste und effektivste Lösung sei. Die Stadtverwaltung selbst freute sich auch sehr über das Engagement. Und unterstützte die Aktion mit der Verpflegung der Müllsammlung sowie der Entsorgung durch die Kommunalen Dienste.

Angeregt hatte die Aktion übrigens eine Lehrerin, die täglich von der Arbeit bis zum Bahnhof zu Fuß durch fast die komplette Stadt läuft. Und den Dreck sozusagen ständig vor Augen hat.