Kamenz/Ostro. Das Museum der Westlausitz in Kamenz beginnt am Montag vor Weihnachten mit der Umsetzung des Projektes „Archäologische Burgentouren Oberlausitz“. 16 Burganlagen im Landkreis Bautzen erhalten ausführliche Informationstafeln in deutscher und sorbischer Sprache.
Die Burgen gehören zu den bedeutendsten Bodendenkmalen. Noch heute sind die Reste der gewaltigen Wälle imposante Monumente der Besiedlung in vorgeschichtlicher und slawischer Zeit. Oft sind sie noch viele Meter hoch erhalten und umschließen eine Fläche von mehreren Hektar. Aus der Oberlausitz ist reichlich ein Dutzend Anlagen der bronzezeitlichen Lausitzer Kultur (1340–780 v. Chr.) und der anschließenden Billendorfer Kultur (780–500 v. Chr.) bekannt. Die über 60 slawischen Burgen wurden wohl ab dem Ende des 9. und am Beginn des 10. Jahrhunderts errichtet und oft bis ins 12. Jahrhundert genutzt. Zwischen den beiden Burgbauperioden liegen also etwa 2.000 Jahre.
Vorschläge für Radtouren und Wanderungen
Für die Erkundung der Stationen werden Routenvorschläge für Fahrradtouren und Wanderungen erstellt. Neben öffentlichen Führungen an ausgewählten Bodendenkmalen können künftig auch individuelle Führungen über das Museum der Westlausitz und das Museum Bautzen gebucht werden. Die Burgentouren werden auf der Internetseite des Landkreises Bautzen veröffentlicht.
Ausführliche Informationen zu den Burgen und zu Buchungsangeboten werden auf einer eigenen Homepage über das Museums der Westlausitz zu finden sein. Diese befindet sich bereits im Aufbau und ist über einen QR-Code mit den Informationstafeln an den Burgen verknüpft. Zudem sind zwei Burgenführer, ein Flyer oder eine Fahrradkarte geplant. Auch der Landkreis Görlitz signalisiert Bereitschaft, die Archäologischen Burgentouren umzusetzen. Damit könnten sich Touristen, Bewohner und Schulklassen die wichtigsten Bodendenkmale in der gesamten Oberlausitz bei Ausflügen erschließen.
Ehrenamtliche pflegen Ostroer Schanze
An der Ostroer Schanze, dem bekanntesten Bodendenkmal der Region, werden am Montag die ersten Informationstafeln angebracht. Die ehrenamtliche Pflege des Burggeländes wird durch den Sächsischen Mitmach-Fonds gefördert. In diesem Jahr hat Mirko Pohontsch, Lehrer am Sorbischen Gymnasium in Bautzen, mit Unterstützung des alten Ortschaftsrates und der Ostroer Jugend, die Stufen auf dem Burgwall erneuert, Sitzbänke aufgestellt, die alten Denkmalschilder entfernt und deren Gestelle für die neuen Informationstafeln aufgearbeitet. Bis Mitte 2021 sollen dann auch die anderen Stationen der Archäologischen Burgentouren beschildert werden. (SZ)
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