Bautzen. Kerstin B. (Name v. d. Redaktion geändert) ist eine tapfere Frau. Die Bautzenerin liebt ihre Familie und würde alles für sie tun. Doch ihre Möglichkeiten sind klein. Jetzt vor Weihnachten wird ihr das wieder einmal schmerzlich bewusst. Während andere sorglos auf Geschenkekauf gehen, sorgt sie sich um das Nötigste. Durch die eigene schwere Krankheit fällt es ihr nicht leicht, den Alltag zu stemmen. Doch sie klagt deswegen nicht. Auch in der Sozial-Beratungsstelle der Caritas Oberlausitz kann man das bestätigen.
Dorthin hat sich die fünffache Mutter nach langem Zögern im letzten März gewandt. Der Schuleingang der jüngsten Tochter stand in diesem Spätsommer an. "Sie machte sich schon im Frühjahr Gedanken, ob und wie sie das alles stemmen kann", erzählt Sozialpädagogin Manja Döcke. "Es fiel ihr aber schwer, über die Probleme zu reden, und auch, um Hilfe zu bitten!"
Die Tochter ist viel zu klein und entwicklungsverzögert
Die jüngste Tochter ist ein Sorgenkind. Zu allen anderen Problemen kommt dies erschwerend hinzu. Das Kind leidet an einem Herzfehler und kämpft sein bisheriges Leben lang mit riesigen Einschränkungen. So lernte es sehr spät laufen. Und erst mit vier Jahren begann es zu sprechen. Das Mädchen ist stark entwicklungsverzögert, sehr schmal und zu klein für sein Alter - noch nicht einmal einen Meter groß. Umfangreiche Therapien und Förderungen sollen das weitere Leben erleichtern. Doch die Lage ist schwierig.
Die anstehende Einschulung stellte die Mutter vor immense Probleme. Denn ihre Tochter wird nie einen normalen Ranzen tragen können. "Sie brauchte einen kleineren, viel leichteren Spezialranzen. Dieser kostet inklusive Sporttasche etwa 300 Euro", sagt Manja Döcke. Geld, das einfach nicht da war.
Sonst hatte Kerstin B. für ihre anderen Kinder immer preiswerte Ranzen-Modelle gekauft. Der Gedanke an diese Sonderausgabe verschlug ihr den Atem. Doch sie wusste, dass ihr Nesthäkchen den Ranzen dringend braucht. So rang sie sich durch und ging zur Caritas.
"Wir haben einen Antrag über die Aktion Lichtblick gestellt, und es lief wie immer unkompliziert und schnell über die Bühne", freut sich Manja Döcke. Sogar für die Zuckertüte und ein paar neue Sachen blieb noch Geld übrig. Es wurde ein festlicher Tag.
Die Mutter leidet an einer Wirbelsäulenerkrankung
Gesundheitlich ist Kerstin B. selbst stark eingeschränkt. Sie leidet seit vielen Jahren an einer schweren Erkrankung der Wirbelsäule. Trotzdem meistert sie den Alltag für sich und die drei noch bei ihr lebenden Töchter allein. Insgesamt schenkte sie fünf Kindern das Leben. Die beiden Großen sind bereits ausgezogen.
"Ich habe die Klientin als eine Kämpferin kennen gelernt. Sie geht eigentlich jeden Tag über ihre Kraft und managt alles ganz alleine beziehungsweise mit Hilfe ihrer Kinder", berichtet Manja Döcke. Es sei berührend, wenn sie erzählt, wie intensiv ihr die Kinder im Alltag helfen, weil sie gesundheitlich wirklich sehr eingeschränkt sei. Allein einkaufen sei beispielsweise nicht mehr möglich. "Da hält die ganze Familie noch zusammen, und jeder hilft jedem. Eigentlich würde die Mutter nie Hilfe einfordern, man muss sie fast dazu überreden, welche anzunehmen."
Auch ihre Kinder würden nicht klagen, wenn sie die Mutter begleiten, im Haushalt helfen oder sich um die jüngere Schwester kümmern. Die erwachsenen Kinder seien jeden Tag da, um zu kochen, einzukaufen und zu unterstützen. "Gemeinsam haben wir jetzt einen Pflegegrad beantragt und wollen ihr Bad pflegegerecht umbauen lassen", erzählt Manja Döcke vom Caritasverband. Ziel sei es, dass auch die Kinder etwas entlastet werden können.
Schön, dass Hilfe bei den Richtigen ankommt
"Ich bin so dankbar für die Unterstützung der Stiftung Lichtblick. Und ich wünsche mir auch in Zukunft, dass die Hilfe an den richtigen Stellen ankommt", sagt Kerstin B. Das Weihnachtsfest steht nun vor der Tür. Bei Kerstin B. und ihren Kindern werden die Geschenke nicht üppig ausfallen. Bereits letztes Jahr zahlte sie die Ausgaben dafür in Raten ab, damit sie ihre Kinder bescheren konnte. Doch die Familie ist zusammen, respektiert und liebt sich. Das ist das Wichtigste.
Die Stiftung Lichtblick veranstaltet dieses Jahr die 25. Spendensaison für unschuldig in Not geratene Menschen.
· Die Spenden können mit beiliegendem Überweisungsträger oder online über www.lichtblick-sachsen.de/jetztspenden überwiesen werden.
· Der Überweisungsbeleg gilt bis 200 Euro als Spendenquittung. Für größere Überweisungen senden wir bei Angabe einer Adresse eine Quittung.
· Hilfesuchende wenden sich bitte an Sozialeinrichtungen ihrer Region wie Diakonie, Caritas, DRK, Volkssolidarität, Jugend- und Sozialämter.
· Die Sächsische Zeitung veröffentlicht automatisch die Namen der Spender. Wer anonym spenden will, vermerkt beim Verwendungszweck „Anonym“.
· Erreichbar ist Lichtblick:
· Telefon: Dienstag und Donnerstag von 10 bis 15 Uhr unter 0351 4864 2846, Fax - 9661.
· E-Mail: [email protected]
· Post: Sächsische Zeitung, Stiftung Lichtblick, 01055 Dresden
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