Elstra: Mehr Platz für die Feuerwehr

Elstra. Ganz langsam, mit viel Fingerspitzengefühl und fahrerischem Können lenkt ein Feuerwehrmann das große Löschfahrzeug in das Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Elstra an der Lessinggasse. Nur wenige Zentimeter trennen das Auto von der Decke. Auch an den Seiten ist kaum Platz. Als der Mann das Auto drin hat, erscheint ein Lächeln auf seinem Gesicht.
Diese Szene ist auf einem Youtube-Video zu sehen, und sie beschreibt anschaulich, wie schwer es ist, mit Fahrzeugen im Elstraer Gerätehaus zu rangieren. Das Gebäude ist einfach zu klein. Aufgenommen wurde das Video im Jahr 2014 für einen Contest mit dem Namen "Deutschlands engste Feuerwehreinfahrt".
In der Tat ist das jetzige Gebäude der Elstraer Feuerwehr viel zu klein. In dem über 80 Jahre alten Haus hat nur ein Fahrzeug Platz, alles ist beengt. Das war der wichtigste Grund für die Stadt Elstra, sich für den Neubau eines Feuerwehrgebäudes zu entscheiden. Das war schon vor ein paar Jahren. "2017 hat die Stadt dann ein entsprechendes Grundstück am Stadtring gekauft", blickt Bürgermeister Frank Wachholz (Runder Tisch) zurück.
Bei dem Grundstück handelt es sich um eine Fläche, auf der ehemals das Unternehmen Fliesen-Naumann sein Firmengebäude hatte. Das Gelände verfügt über eine entsprechend große Fläche und ein vorhandenes Gebäude, in dem nach dem geplanten Umbau zwei Feuerwehrfahrzeuge Platz finden.

Mit dem Kauf des Grundstückes begann dann die eigentliche Planung für das neue Gerätehaus. Insgesamt waren rund 1,2 Millionen Euro veranschlagt. Am Ende schlagen 1,25 Millionen Euro für den Bau und die Ausstattung zu Buche. "Wir sind mit den geplanten Kosten in etwa hingekommen", bestätigt der Bürgermeister. Rund 360.000 Euro Fördergelder bekam die Stadt für den Ausbau des Gebäudes.
Bleibt also ein Rest von 840.000 Euro, den allein die Stadt Elstra für das Investitionsvorhaben zu berappen hatte. "Der Eigenanteil ist riesengroß", schätzt der Bürgermeister ein. "Damit ist das neue Feuerwehrhaus die größte Investition der letzten fünf Jahre in der Stadt." Baubeginn war im Jahr 2019.

Derzeit ist die finale Phase beim Bau eingeleitet. Das Gebäude ist fertig ausgebaut, es ist größer als die alte Firmenhalle. Jetzt sind nur noch letzte Arbeiten im Inneren notwendig. Anfang September hatte der Stadtrat noch einmal zwei Leistungsvergaben beschlossen: für die Möbel und für eine Abgasabsauganlage. In dieser Woche wurden die Möbel geliefert. In der Halle arbeiten Elektroinstallateure und andere Handwerker. Es ist deutlich zu erkennen, dass die Baumaßnahme vor dem Abschluss steht. "Noch gibt es keinen Termin für die Einweihung, aber die Kameraden werden wohl Ende November umziehen", so Frank Wachholz.
Und für die Kameraden beginnt dann so etwas wie eine neue Ära. Sie nennen dann ein großes Gerätehaus mit Platz für zwei Löschfahrzeuge, mit einem Schulungsraum, Büros, einem Archiv, einem Lagerraum und einem Bereitschaftsraum ihr eigen. Auch getrennte Umkleideräume für Männer und Frauen gehören dazu - also alles in allem kein Vergleich zu dem bisherigen Gebäude an der Lessinggasse.
Mit dem Umzug gehört auch das schwierige Einparken in das alte Gerätehaus der Vergangenheit an, und das Youtube-Video kann mit einem Schmunzeln zu den Akten gelegt werden. Künftig lassen sich die Fahrzeuge viel einfacher in das Gebäude hineinfahren.
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