Kamenz
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Hochwasserrückhaltebecken geht außer Betrieb

Das Speicherbecken in Nebelschütz ist nicht mehr sicher und zu klein. Deshalb erfolgen jetzt Umbauarbeiten. Davon profitieren zwei Orte.

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Das Hochwasserrückhaltebecken in Nebelschütz wird bereits seit 2006 ohne Dauerstau betrieben. Jetzt wird es so umgebaut, dass überhaupt kein Wasser mehr gestaut werden kann.
Das Hochwasserrückhaltebecken in Nebelschütz wird bereits seit 2006 ohne Dauerstau betrieben. Jetzt wird es so umgebaut, dass überhaupt kein Wasser mehr gestaut werden kann. © Archivfoto: Matthias Schumann

Nebelschütz. Die Landestalsperrenverwaltung Sachsen hat mit Sicherungsmaßnahmen am Hochwasserrückhaltebecken Nebelschütz bei Kamenz begonnen. "Die Arbeiten sind notwendig, da weder die Hochwassersicherheit der Anlage noch die aktuell geltenden Sicherheitsanforderungen gegeben sind", berichtet Patricia Zedel, die bei der Landestalsperrenverwaltung für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. So funktioniere beispielsweise der Grundablass der Anlage nicht mehr ohne Einschränkungen. Außerdem sei die Hochwasserentlastungsanlage zu klein.

Die Sicherungsmaßnahmen sollen verhindern, dass der Staudamm bei Hochwasser überflutet wird und bricht. Dazu wird der Damm geschlitzt, so dass im Becken kein Wasser mehr gestaut werden kann. "So wird die Hochwassersicherheit für die Orte Nebelschütz und Deutschbaselitz wiederhergestellt, die unterhalb des Beckens liegen", erklärt Patricia Zedel.

Die Jauer bekommt ein neues Bett

Bei den Bauarbeiten wird der Damm im Bereich des Grundablasses – an der Stelle des ursprünglichen Gewässerverlaufes der Jauer – geöffnet. Der Grundablass wird abgebaut und im Einschnitt des Dammes ein neues Gewässerbett angelegt. Dabei erhält der Damm je eine seitliche Böschung, die mit Steinen befestigt und anschließend begrünt wird. Dafür werden Steine verwendet, die zuvor auf der Dammböschung als Wellenschutz eingebaut waren.

Die Arbeiten dauern laut Planung bis Ende Januar des kommenden Jahres. Die Kosten von rund 280.000 Euro werden vom Bund finanziert. Das Projekt ist mit der Landesdirektion Sachsen, der Unteren Naturschutzbehörde und der Unteren Wasserbehörde abgestimmt. Verkehrseinschränkungen gibt es keine.

Das Hochwasserrückhaltebecken Nebelschütz wurde Ende der 1980er-Jahre als Brauchwasserspeicher für die Landwirtschaft gebaut. Es staut den Fluss Jauer und wurde außerdem als Angelgewässer genutzt. Bei einer Untersuchung 2004 war festgestellt worden, dass der Wasserspeicher nicht mehr hochwassersicher ist. Deshalb wurde das Becken seit 2006 ohne Dauerstau als grünes Becken betrieben, um dennoch die Orte Nebelschütz und Deutschbaselitz vor Hochwasser zu schützen. (SZ)