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Kamenz holt sich Preis für den "Budenzauber"

Der Mega-Kaufmannsladen hatte zum Würstchenmarkt Premiere und kam gut an. Nun gab's dafür bei einem landesweiten Wettbewerb auch noch 10.000 Euro.

Von Ina Förster
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Auch Elias (l. ) und Benjamin wurden beim "Budenzauber" auf dem 3. Kamenzer Würstchenmarkt zu Verkäufern. An ihrem Stand gab es Mini-Kamenzer der Fleischerei Imbach und Brezeln.
Auch Elias (l. ) und Benjamin wurden beim "Budenzauber" auf dem 3. Kamenzer Würstchenmarkt zu Verkäufern. An ihrem Stand gab es Mini-Kamenzer der Fleischerei Imbach und Brezeln. © René Plaul

Kamenz. Zum Würstchenmarkt am vorigen Wochenende stellte die Kamenzer Kita "Langes Gässchen" in Zusammenarbeit mit Cityinitiative und Citymanagement ihr Projekt "Kamenzer Budenzauber" vor. Das Konzept - Kinder verkaufen Waren in einer Kaufmannsladen-Szenerie - ging auf: Mehrere Tausend Euro wurden beim Verkauf von selbst gebackenem Kuchen, Mini-Kamenzern und Brezeln, Obst und Gemüse sowie Trödelkram eingenommen.

Aber auch an anderer Stelle floss Geld: Citymanagerin Anne Hasselbach hatte das Projekt bereits im Vorfeld für die Cityinitiative beim Wettbewerb "Simul+ Mitmachfonds" eingereicht. "Wir waren schneller als der Preis: Der Budenzauber wurde mit 10.000 Euro bedacht", verkündet Anne Hasselbach stolz. "Das versetzt uns in die Lage, die Idee mit Freude und finanziell gut ausgestattet weiter im Alltag zu verstetigen." Zuvor war das Projekt schon beim Innenstadtwettbewerb "Ab in Mitte" eingereicht worden - allerdings ohne Erfolg. "Bei so etwas muss man dran bleiben", weiß Anne Hasselbach.

Ein neuer Frischemarkt für Kamenz?

Wie es nun genau mit dem Projekt weitergehen soll, müsse noch überlegt werden. Die Cityinitiative wird da mit der Stadtverwaltung in einen Dialog treten. Der "Budenzauber" könne beispielsweise zu monatlichen Markttagen - vorzugsweise am Sonnabend - in der Altstadt genutzt werden, auch von anderen Kindertagesstätten der Stadt. Die vom Kamenzer Bildungsträger bao gefertigten Kaufmannsläden sind beweglich und schnell auf- und abbaubar. "Vielleicht kann sich so ein neuer Frischemarkt am Wochenende für Kamenz etablieren", sagt die Citymanagerin.

Bei dem landesweiten Ideenwettbewerb wurden 497 Projektideen ausgezeichnet. Sie erhielten Preisgelder in Höhe von insgesamt mehr als sieben Millionen Euro. Drei Jurys mit insgesamt 24 Mitgliedern wählten bereits Ende Februar die Preisträger aus 914 eingereichten Beiträgen aus.

"Alle beinhalten kreative Ideen zur Gestaltung lebenswerter Städte und Gemeinden. Viele Bürgerinnen und Bürger haben sich Gedanken gemacht, was sie in ihrer Region bewegen wollen", so Thomas Schmidt, Sachsens Staatsminister für Regionalentwicklung. Hinter ihnen stünden Initiativen, an denen sich Tausende Menschen zusammen mit Unternehmen und Kommunen beteiligt haben. "So gelingt es, Innovation, Teamgeist und Optimismus vor Ort in unseren Regionen zu stärken", so Schmidt.

Citymanagerin Anne Hasselbach (r.) und Carola Büttner von der Cityinitiative Kamenz nahmen den Preis über 10.000 Euro entgegen.
Citymanagerin Anne Hasselbach (r.) und Carola Büttner von der Cityinitiative Kamenz nahmen den Preis über 10.000 Euro entgegen. © privat

Am 7. April wurden die Preise in Chemnitz überreicht. Die Gelder sind innerhalb von einem beziehungsweise zwei Jahren zu verwenden. Stellvertretend nahmen Anne Hasselbach und Carola Büttner von der Cityinitiative den Preis in Empfang. Die Freude war sehr groß.

Erlös vom Würstchenmarkt fließt in neues Spielgerät

Das beim Würstchenmarkt an den Verkaufsständen eingenommene Geld fließt nun in ein neues Spielgerät im Kindergarten "Langes Gässchen", das etwa 20.000 Euro kostet. "Ein Anfang ist jedenfalls gemacht", freut sich das Team vom Kinderhaus. "Einige Firmen haben außerdem schon Spenden in Aussicht gestellt, die wir auch explizit dafür verwenden wollen. Vielleicht schließen sich ja noch mehr dem schönen Beispiel an", hofft Erzieherin und Budenzauber-Ideengeberin Antje Schäfer. Parallel läuft ein Spendenaufruf, an dem sich jeder beteiligen kann.

Das Klettergerüst im Hof des Kinderhauses ist in die Jahre gekommen und braucht dringend eine Generalüberholung. Kinder, Eltern und Mitarbeiter sind nun aktiv an der Erneuerung beteiligt, was alle zusätzlich stolz macht.