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Königsbrück: Wechsel in der Augenarztpraxis

Niedergelassene Ärzte finden oft keinen Nachfolger. Nicht so Dr. Carmen Eckardt, die 31 Jahre Augenärztin in Königsbrück war. So geht es mit ihrer Praxis weiter.

Von Heike Garten
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Nahtloser Übergang: Dr. Sylvana Georgii (l.) arbeitet nun in der Augenarztpraxis in Königsbrück. Die bisherige Ärztin Dr. Carmen Eckardt geht in den Ruhestand.
Nahtloser Übergang: Dr. Sylvana Georgii (l.) arbeitet nun in der Augenarztpraxis in Königsbrück. Die bisherige Ärztin Dr. Carmen Eckardt geht in den Ruhestand. © Matthias Schumann

Königsbrück. Die Reinigungskräfte verlassen gerade die Praxisräume, die ersten Patienten vereinbaren neue Termine. Es ist ein fließender Übergang in der Augenarztpraxis an der Hoyerswerdaer Straße in Königsbrück. Die langjährige Augenärztin Dr. Carmen Eckardt geht in den Ruhestand.

Seit Montag nimmt das Augencentrum Dresden ihre Aufgaben wahr und nutzt dafür auch ihre Praxisräume. Dr. Sylvana Georgii und Dr. Friederike Pally sind die neuen Fachärztinnen, die nun in Königsbrück arbeiten. Das verrät auch schon das neue Schild an der Eingangstür.

31 Jahre lang betrieb Carmen Eckardt die Praxis in Königsbrück. Aus Fortbildungsveranstaltungen kennt sie Dr. Anne Lux, eine von zwei Geschäftsführern des Augencentrums Dresden. „Bereits vor reichlich zwei Jahren hatte Dr. Eckardt bei einer der Veranstaltungen signalisiert, dass sie in den Ruhestand gehen und ihre Praxis in gute Hände übergeben möchte“, blickt Anne Lux zurück. Man wollte sich Zeit nehmen für den Übergang, die ersten Gespräche dazu fanden schon Anfang 2020 statt. „Es waren gute Verhandlungen“, schätzen beide Partner heute ein, „ein angenehmes Miteinander.“

Künftig zwei Augenärztinnen in der Praxis

Das Augencentrum betreibt neben dem Hauptstandort im Herzen von Dresden weitere sechs Praxen in Dresden und dem Umland. Mit Königsbrück kommt jetzt die siebente hinzu. So sei es auch nicht so schwierig gewesen, aus den eigenen Reihen Ärzte zu finden. Sylvana Georgii war zuvor in einer anderen Außenstelle, der Praxis auf der Räcknitzhöhe in Dresden, davor an der Uniklinik. „Es ist für mich kein Problem, täglich nach Königsbrück zu kommen. Die Bedingungen hier sind ideal“, sagte sie zur Eröffnung.

Friederike Pally hat sich mit ihrer Familie in der Region niedergelassen, arbeitet künftig also in der Nähe des Wohnortes. Künftig deshalb, weil sie sich noch in Elternzeit befindet und erst im Juni in die Praxis einsteigen wird. Die drei Arzthelferinnen, die bisher schon in der Augenarztpraxis gearbeitet haben, bleiben. „Es war mir wichtig, dass meine Mädels übernommen werden“, sagt Carmen Eckardt.

Auch der Patientenstamm bleibt erhalten. Das Einzugsgebiet der Praxis ist groß. Neben Königsbrück gehören auch Kamenz, Laußnitz, Thiendorf, Hoyerswerda und Radeburg dazu. Manche Patienten kommen sogar aus Brandenburg.

Neues Diagnostikgerät wird noch angeschafft

Carmen Eckardt hat ihre Praxis an das Augencentrum verkauft. Mit dem Eigentümer des Hauses wurde ein neuer Mietvertrag abgeschlossen. Die Struktur der Räume ist erhalten geblieben. „Die Patienten brauchen diesen Wiedererkennungswert“, sagt Anne Lux. Trotzdem habe man einige Renovierungsarbeiten vorgenommen. Alles ist jetzt heller und moderner gestaltet. Nur ein paar Bilder an den Wänden fehlen noch. Die Arbeiten fanden in den ersten drei Wochen im Januar statt. „Es war gar nicht so einfach, so kurzfristig Handwerker zu bekommen. Aber es ist uns gelungen“, freut sich Lux. Außerdem sei noch geplant, im Mai ein modernes Diagnostikgerät anzuschaffen.

Königsbrücks Bürgermeister Heiko Driesnack (CDU) war zur Eröffnung gleich mit zwei Blumensträußen erschienen: einer als Dankeschön für Carmen Eckardt, der andere für die neue Ärztin Sylvana Georgii. „Ich bin so dankbar, dass es in dieser Augenarztpraxis einen so tollen Übergang gegeben hat“, sagt er. Das sei hervorragend für die Stadt. Königsbrück ist in Bezug auf die ärztliche Versorgung gut ausgestattet. Das sei wichtig, weil die Stadt im Ballungsraum von Dresden weiter wachse.

Carmen Eckardt will ihren Ruhestand in Königsbrück genießen, in der Stadt, in der sie seit 1983 zu Hause ist und sich wohlfühlt. Und sie kann es mit einem guten Gewissen tun, weiß sie ihre Patienten doch in guten Händen.