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Kamenz: Neues Kunst-Projekt widmet sich DDR-Logos

Junge Leute entdecken, wie ihre Stadt vor der Wende aussah und setzen noch vorhandene Zeichen dieser Zeit künstlerisch um. Noch gibt es die Chance, dabei zu sein.

Von Ina Förster
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Michael Melerski (l.) und Alexandra Wegbahn sind hier gerade mit einem Foto aus DDR-Zeiten mit Norbert Schnabel (r.) und einem Teilnehmer der Workshop-Reihe "DDR-Geschichte - nalogo!" unterwegs in Kamenz.
Michael Melerski (l.) und Alexandra Wegbahn sind hier gerade mit einem Foto aus DDR-Zeiten mit Norbert Schnabel (r.) und einem Teilnehmer der Workshop-Reihe "DDR-Geschichte - nalogo!" unterwegs in Kamenz. © Anne Hasselbach

Kamenz. In Kamenz ist ein mehrwöchiger neuer Workshop für Kinder und Jugendliche von zehn bis 18 Jahre gestartet. Unter dem Motto "DDR-Geschichte - nalogo!" wollen die Projektmacher Alexandra Wegbahn und Michael Melerski aus Dresden junge Vergangenheit der Stadt lebendig werden lassen. Sie leiteten bereits den Vorgänger-Workshop, in dem der Kamenzer Kinder-Stadtführer entstand.

Diesmal geht es vor allem darum, der jungen Generation zu zeigen, wie anders das Leben vor über 40 Jahren war. Noch kann man zu diesem Workshop dazu stoßen. Das nächste kreative Wochenende läuft am 30. April und 1. Mai. Zwei weitere schließen sich Ende Mai und im Juni an.

Bildmaterial aus dem Museums-Archiv

Zu Beginn erhielten die Teilnehmer einen Einblick in die Geschichte der DDR-Grafik und deren Hintergründe. "Dazu haben wir mit Bildmaterial aus dem Archiv des Museums der Westlausitz gearbeitet", so Melerski. Während der Workshops entsteht nun ein Fundus aus Signets, Objekten und Werbung der DDR-Zeit, welche die Künstler mit den Kindern und Jugendlichen zusammen erstellen.

Um die Geschichte lebendig zu machen, werden Gespräche mit Zeitzeugen und Vorträge organisiert. Durch diesen Austausch kann der Blick der Kinder und Jugendlichen auf ihre alltägliche Situation verändert werden. "So war der heutige Roßmann am Markt früher eine HO-Gaststätte. Wir gehen hier auf Spurensuche, wie sich zum Beispiel Lebensmittelverpackungen änderten", so der Fotograf.

Bei Rundgängen durch die Stadt begibt man sich zusammen auf Spurensuche nach noch vorhandenen Zeichen, Schriftzügen und Logos. Diese findet man teilweise noch auf Hauswänden, alten Schildern oder in Schaufenstern. "Mit welchen von diesen Motiven die Teilnehmer anschließend arbeiten wollen, wählen sie selbst aus. Wir stellen ihnen Sieb- und Hochdruck zum Kennenlernen in einfachen Arbeitsweisen und Beispielen vor", so die beiden Dresdner.

Motive auch aufs eigene T-Shirt drucken

Es gehe zum einen um das Kennenlernen von künstlerischen Drucktechniken für den eigenen Gebrauch. Zum anderen um das Entdecken eigener gestalterischer Möglichkeiten. Durch die Aktion des Selbermachens bekommen die entstandenen Drucke einen persönlichen Wert. Drucke auf Papier werden in einer späteren Ausstellung gezeigt, Drucke auf Textil können als T-Shirts getragen werden. Dabei entdecke man nebenbei historische Spuren in Kamenz, die vielleicht bald ganz verschwunden sind.

Anmeldung: Alexandra Wegbahn: Telefon 0176 28815880 oder per Mail: [email protected]. Kursteilnahme und Verpflegung sind kostenlos. Nächste Termine: 30. April/1. Mai; 21./22. Mai; 18./19. Juni, Abschlussparty am 25. Juni