Kamenz
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So hilft Ohorn im Hochwassergebiet

Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr haben auf einen Hilferuf aus dem Kreis Ahrweiler reagiert. Weil dort auch viele Einsatzkräfte vor dem Nichts stehen.

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Ohorner Kameraden schicken Feuerwehrhelme in den vom Hochwasser schwer getroffenen Kreis Ahrweiler.
Ohorner Kameraden schicken Feuerwehrhelme in den vom Hochwasser schwer getroffenen Kreis Ahrweiler. © Feuerwehr Ohorn

Ohorn. Die Bilder von den schweren Überschwemmungen im Kreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz gingen um die Welt. Hunderte Häuser sind zerstört, Straßen nicht mehr nutzbar. Die Feuerwehr der Verbandsgemeinde Brohltal schickte über Facebook einen Hilferuf, der auch bei den Kameraden der Ohorner Feuerwehr ankam.

"In der Verbandsgemeinde Brohltal, die ungefähr den hiesigen Verwaltungsgemeinschaften entspricht, sind nach der verheerenden Flutkatastrophe 14 der 17 Ortswehren nicht mehr einsatzbereit", erklärt Rico Hähle, Gemeindewehrleiter der Feuerwehr Ohorn. Denn als das Wasser kam, wurden Fahrzeuge und Ausrüstungsgegenstände regelrecht aus den Gerätehäusern gespült. "Den Kameraden fehlt nun so gut wie alles - angefangen vom einfachen Brecheisen bis hin zur 750.000 Euro teuren Drehleiter", erklärt Hähle. Darum habe ein engagierter Kamerad aus der Verbandsgemeinde zu der Hilfsaktion aufgerufen - die bereits nach drei Tagen wieder gestoppt werden musste, weil die Resonanz von Feuerwehren aus ganz Deutschland so überwältigend war.

Helme sind schon angekommen

Spontan entschieden sich auch die Ohorner Kameraden, den Wehren in Brohltal zu helfen. Sie schickten 22 Feuerwehrhelme auf die Reise. "Nach einer spontanen Aktion der Kameraden am vergangenen Donnerstagnachmittag waren die Helme bereits nach zwei Stunden versandfertig", berichtet Rico Hähle.

Kurzfristig konnte ein Hilfstransport des sächsischen Landesverbandes des DRK die Pakete mit aufnehmen. Noch in der Nacht vom Freitag zum Sonnabend waren die Helme in Koblenz angekommen und somit nur noch 35 Kilometer vom Bestimmungsort entfernt. Die Abholung in Koblenz und die anschließende Verteilung wurde dann von den Feuerwehrkameraden aus der Krisenregion selbst übernommen.

Erinnerungen an die Flut im Jahr 2002

"Aus den Erfahrungen der Flut im Jahr 2002 wussten wir, wie schlimm es ist, wenn ein so schreckliches Hochwasser eine Region heimsucht. Und die Bilder in den Medien zeigten ja auch deutlich, wie das Wasser im Landkreis Ahrweiler gewütet hat. Aus diesem Grund war es für die Ohorner Kameraden eine Selbstverständlichkeit wie auch eine Herzensangelegenheit zu helfen", sagt der Gemeindewehrleiter im Namen aller seiner Kameraden.

Auch das Technische Hilfswerk aus Kamenz war im Landkreis Ahrweiler im Einsatz und unterstützte die Aufräumarbeiten vor Ort. So verpflegten die Kamenzer die Helfer bei den Einsätzen. Am Montag vergangener Woche waren sie aufgebrochen, Sonntagnacht sind sie wieder zurückgekehrt. (SZ/Hga)