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In dieser Pulsnitzer Kita ist es bald viel leiser

Die Stadt Pulsnitz gibt viel Geld aus, um die Bedingungen in der Kita Schatzinsel zu verbessern. Dabei kommt auch eine spezielle Technik zum Einsatz.

Von Heike Garten
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Die Sanierungsarbeiten in der Kita Schatzinsel in Pulsnitz können starten. Darüber freuen sich der Projektverantwortliche Martin Soppa und auch die Hortkinder Klara, Lina und Celia (v.l.).
Die Sanierungsarbeiten in der Kita Schatzinsel in Pulsnitz können starten. Darüber freuen sich der Projektverantwortliche Martin Soppa und auch die Hortkinder Klara, Lina und Celia (v.l.). © Matthias Schumann

Pulsnitz. Der kühle Wind scheint sie nicht zu stören. Ein paar kleine Kinder der Kindertagesstätte Schatzinsel in Pulsnitz hocken im Innenhof und malen mit Kreide bunte Bilder auf das Pflaster. Über ihnen ragt der Bug eines überdimensionale Schiffes auf. Diese ungewöhnliche Gebäudegestaltung ist ein Merkmal der Kindereinrichtung. Die Bordwand strahlt in einem leuchtenden Orange. Das Schiff hat einen neuen Anstrich bekommen. Rund 7.600 Euro kostete diese Verschönerung. 90 Prozent flossen aus Fördermitteln, den Rest finanzierte die Stadt Pulsnitz. Bereits im Herbst vorigen Jahres konnte dies Malerarbeiten im Außenbereich der Kita umgesetzt werden.

Doch das ist nicht die einzige Maßnahme, die die Stadt Pulsnitz für die Kita Schatzinsel plant beziehungsweise bereits umgesetzt hat. Insgesamt knapp 105.000 Euro werden für die Einrichtung ausgegeben und entsprechend gefördert vom sächsischen Staatsministerium für Kultur. Der größte Teil der Arbeiten steht in diesem Jahr an. „Bis zum Sommer, also bis Ende Juni, muss alles geschafft sein“, sagt Martin Soppa, der im Bauamt der Stadtverwaltung für Hochbauprojekte verantwortlich ist.

Der 42-Jährige weiß, dass dies eine besondere Herausforderung darstellt. „Das Geld ist da, aber derzeit ist es nicht einfach, Firmen für die Umsetzung der Arbeiten zu finden“, sagt er. Da komme manchmal nur ein Angebot für einen Auftrag rein.

Spezielle Platten schlucken den Lärm

Eine der größten und auch kostenintensivsten Maßnahmen ist die Installation von Schallabsorbern. Dabei handelt es sich um Platten, die an Wände oder Decken montiert werden, und die Geräusche im Raum aufsaugen. „Spezielle Dämmstoffe schlucken sozusagen den Lärm“, erklärt Martin Soppa. Diese Platten sollen in allen Gruppenräumen, dem Speiseraum, den Fluren und den Umkleidebereichen angebracht werden. Der Effekt am Ende: Es wird leiser in der Kita, wovon vor allem die Kinder, aber auch die Mitarbeiter profitieren.

Rein optisch sind die Schallabsorber als solche nicht zu erkennen, denn sie können wie Bilder, Fotos oder als Grafikelement gestaltet werden – je nachdem, wie es der Kunde wünscht. Für die Kita sind also viele Optionen möglich. Gefertigt und montiert werden die geräuschdämmenden Platten von einer Spezialfirma, die es als Familienunternehmen schon seit 1890 in Dresden gibt, und die heute neben dem Bilderrahmengeschäft auch Schallabsorber anbietet. In einer anderen Kita in Pulsnitz, dem Spatzennest, wurden derartige Schallabsorber schon eingebaut. „Die Erfahrungen damit sind wirklich gut“, sagt Martin Soppa.

Dach ist defekt, Dämmung durchnässt

Die Leistungen für eine leisere Kita kosten im Fall der Schatzinsel knapp 83.000 Euro. Der Stadtrat stimmte im Februar der Auftragsvergabe zu, so dass bereits im April mit dem Arbeiten im Haus begonnen werden kann. Martin Soppa rechnet damit, dass dies dann Ende Juni abgeschlossen ist.

Auch am Gebäude selbst sind Arbeiten geplant. Grund dafür ist ein defektes Dach und damit eine Durchnässung der Dämmung im oberen Bereich. „Auch ein Marder muss dort unterwegs gewesen sein. Das konnten wir anhand von Kotspuren erkennen“, sagt Martin Soppa. Der Giebel des Hauses, also der Bereich des Treppenhauses, wo sich unter anderem auch Umkleideräume befinden, muss also erneuert werden, eine Firma ist schon damit beauftragt.

Der Mitarbeiter des Bauamtes hofft, dass diese Arbeiten in den Osterferien realisiert werden können – alles übrigens bei laufendem Kita-Betrieb. Eine Firma hat sogar schon signalisiert, an den Wochenenden arbeiten zu wollen, um nicht zu sehr in den Tagesablauf der Kita einzugreifen. Die Maßnahme am Dach und Giebel kostet rund 9.500 Euro.

Neue Waschbecken sind leichter zu reinigen

Zuletzt sind dann noch zwei Waschräume an der Reihe. Da sich dort in den Bereichen der Becken Schimmel gebildet hat, ist geplant, die Waschtische komplett zu erneuern – diesmal mit einem durchgängigen Becken aus Steingut. „Das ist für die Kinder einfacher, aber auch leichter zu reinigen“, erklärt Martin Soppa. Noch warte man auf Angebote von Firmen, damit die Auftragsvergabe dann schnell über die Bühne gehen kann. Denn auch für diese kleinere Baumaßnahme gilt als Abschlusstermin der 30. Juni.

Für die Kinder der Schatzinsel beginnt also eine spannende Zeit. Sie werden das Baugeschehen mit erleben und den Handwerkern sozusagen über die Schulter schauen. Und sie werden ab der zweiten Jahreshälfte bessere Bedingungen erleben. Vor allem aber wird es leiser sein in den Räumen der Schatzinsel.